Krieg dem Antisemitismus

| Eine Kriegserklärung an eine tödlichen Irrationalität |

Als ich vor fast einem Jahr den Blogeintrag „War Against Antisemitism“ verfasst habe, war es Kanye West’s Antisemitismus und die darauffolgende Lobpreisung Adolf Hitler’s in einer Sendung von dem Verschwörungstheoretiker Alex Jones die das Fass zum überlaufen gebracht haben. Schon zuvor hat nämlich der steigende Antisemitismus immer mehr Unmut und Wut in mir ausgelöst.

Leider hat sich daran nichts geändert und seit dem Angriff und Massaker der Terrororganisation der Hamas auf Israel sogar noch weiter verschlimmert – in Deutschland sowie weltweit. Ich werde daher meinen Blogeintrag von damals übersetzen, leicht modifiziert gegen das Ende hin durch die traurige neuere Entwicklung.

Für mich ist es eine demokratische und humanitäre Pflicht den Antisemitismus zu bekämpfen, vor allem nach all dem Leid, der Zerstörung und Tod den die Nazis in den
12 Jahren verursacht haben.

Dieser Krieg muss mit Worten und Taten gekämpft werden – von dem Abbau der Vorurteile bis zum verhindern von antisemitischen Übergriffen. Es ist eine Aufgabe der Zivilgesellschaft und der Politik und betrifft damit uns alle.

(Anmerkung: Die meisten Quellen und einzelne Ausschnitte sind noch auf Englisch)

Im Jahr 1931 wurde die Eiserne Front vom Reichsbanner – Schwarz-Rot-Gold (der paramilitärischen Einheit der SPD), dem Allgemeinen Deutschen Gewerkschaftsbund (ADGB), dem Allgemeinen freien Angestelltenbundes (Afa-Bund), der SPD und dem Arbeiter Turn- und Sportverein gegründet.
Diese hat sich nicht als Organisation verstanden, sondern als eine Allianz gegen politische Kräfte die der Weimarer Republik feindlich gesinnt waren – vor allem den Nationalsozialisten.

Ich denke, es ist an der Zeit diese Idee wiederzubeleben um die Feinde unserer Demokratie zu bekämpfen sowie der Bigottrie wie Antisemitismus und Rassismus. Aus diesem Grund habe ich das Titelbild gewählt (nur die rote Farbe mit der blauen ersetzt um die Demokratie zu betonen).

Vorwort

Antisemitismus ist abscheulich, unvernünftig und unmoralisch!
Eine religiöse Gemeinschaft wurde für Jahrhunderte als Sündenbock benutzt nur um in der Katastrophe des Holocausts und dem Zweiten Weltkrieg zu enden.

Wie bereits am Anfang erwähnt, waren es Kanye West’s Aussagen die damals das Pulverfass zum explodieren gebracht haben. Auf Twitter hatte er eine Reichweite von
30 Millionen Followern – bevor er suspendiert wurde – und mal angenommen er hätte „nur“ 0,5-1% seiner Follower mit seinem Antisemitismus und seinen Verschwörungstheorien erreicht, dann wären es noch immer zwischen 150.000 und 300.000 Menschen die sich entweder in ihren Vorurteilen bestätigt gesehen haben oder – im Falle von jüngeren – sogar zu antisemitischen Gruppen oder Ideen sich angezogen fühlen.

Dann war da noch die Twitter Übernahme von Elon Musk, dessen Missfallen an der Moderierung von Inhalten zusammen mit der Massenentlassung von Mitarbeitern bereits jetzt* zu desaströsen Ergebnissen geführt hat wie der eingebettete New York Times Artikel zeigte: „„On Friday, the New York Times reported new findings from the Center for Countering Digital Hate, the Anti-Defamation League and other organizations that monitor social media. According to the findings, within two weeks of Musk’s takeover, antisemitic posts increased by more than 61%“ (= „Am Freitag hat die New York Times über neue Befunde vom Center for Countering Digitale Hate, die Anti-Defamation League und anderen Organisationen die die sozialen Medien beobachten berichtet. Nach Aussage dieser Befunde sind antisemitische Beiträge um mehr als 61% gestiegen in den zwei Wochen nach Musk’s Übernahme“.)

Ob es religiöser, sozial/politischer or rassistischer Antisemitismus ist – alle Formen sind verabscheuenswert und letzteres wird auch noch immer von Rechtsextremen propagiert.
Jene die absichtlich antisemitische Stereotype und Verschwörungstheorien verbreiten um ihre Absichten salonfähig zu machen verdienen es von der Gesellschaft gemieden und von Plattformen ausgeschlossen zu werden. Indem sie nämlich diese alten antisemitischen Lügen wiederaufwärmen sprechen die Antisemiten auch im Chorus der Vergangenheit – dem Chorus derjenigen, die das Judentum zerstörten wollten oder ihre Glaubensanhänger unterdrückt haben durch die Jahrhunderte hinweg.

Wenn Antisemiten ihren Hass gegen Juden verbreiten oder sie angreifen, dann greifen sie auch unsere demokratische Werte an. Antisemiten greifen eine Mutter oder ein Vater, ein Sohn oder eine Tochter, einen Opa oder eine Oma an; sie greifen Bürger und Bürgerinnen unseres Landes an – einen Nachbar, ein Kollege oder eine Kollegin, ein Klassenkamerad oder eine Klassenkameradin.

Es ist längt überfällig die Flamme des Antisemitismus auszulöschen.

*Zu diesem Zeitpunkt, auf dass sich das ‚jetzt‘ beruft, hatte Elon Musk Twitter schon seit fast 2 Monaten. Ich habe am 30. Dezember Twitter endgültig aufgegeben und bin nun auf Mastodon aufzufinden (den Account schon im Oktober 2022 erstellt).



Die Vergangenheit hat die Gegenwart geform und die Gegenwart formt die Zukunft, folglich werden wir uns erst mit der langen Geschichte des Antisemitismus in Europa befassen, vom Jahr 500 ausgehend bis zu den 1930ern und 1940ern. Während dieser langen Zeitspanne werden wir unser Augenmerk vor allem auf das Nazi-Regime richten und den Holocaust (1933-1945), wie jeder Schritt absichtlich von den Nationalsozialisten eskaliert wurde und das verheerende Ergebnis ihres anti-jüdischen Vorgehens.
Im nächsten Segment geht es dann um den modernen Antisemitismus und zeigt zwei Beispiele im Jahrzehnt gleich nach dem Zweiten Weltkrieg und zwei Beispiele von den spätern 2010ern. Eine internationale Umfrage über Vorurteile gegenüber Juden ist inbegriffen um ein Gesamtbild zu erfassen. Schließlich dann noch eine Einführung in den jüdischen/hebräischen Kalender und ihre Feiertage.

Antisemitismus in Europa


Der Antisemitismus hat eine lange Geschichte in Europa. Im Mittelalter (500-1400) waren die Vorurteile gegenüber Juden und Jüdinnen hauptsächlich im Christlichen Glauben und Denken verankert – ein Mythos war, dass die Juden für den Tod von Jesus Christus verantwortlich waren.

Antisemitismus im mittelalterlichen Europa (500-1400)
Zwei Beispiele
England
Das Verhältnis zwischen Christen und Juden hat sich unter König Eduard I., der von 1272 bis zu seinem Tod im Jahr 1307 regierte, verschlechtert.
Im Jahr 1275 wurde das Statute of Jewery umgesetzt: es „schrieb vor das Juden in bestimmten Bereichen der königlichen Städte zu wohnen haben; alle die älter als
7 Jahre alt waren mussten ein Erkennungszeichen tragen damit sie als jüdisch identifiziert werden konnten; alle die älter als 12 Jahre alt waren musste eine Steuer von 3 Pennies immer an Ostern zahlen; und die Juden durften nur Grundstücke verkaufen oder Schulden verhandeln mit Erlaubnis des Königs.“
Des Weiteren war der jüdische Bevölkerung von England weder erlaubt Mitglied einer Zunft zu sein (Gruppen von Handwerken oder Händlern, ohne war Ausübung des Berufs nicht möglich) noch Ackerland zu besitzen.
Am 17. November 1278 wurden alle Juden verhaftet aufgrund der „Abschneidung von Geld (= clipping of money)“ (mit clipping ist das entfernen von kleinen Stücken wertvollen Metals gemeint, über die Zeit sammelt es sich an und es kann ich Gold-oder Silberbarren oder neue Münzen geschmolzen werden). Obwohl Christen ebenfalls dem beschuldigt wurden, war es ersichtlich dass die jüdische Gemeinschaft als Hauptverdächtige galten. Am 7. Mai 1279 wurden 269 Juden hingerichtet.
Am 18. Juli 1290 trat der Erlass des Auschluss (Edict of Expulsion) in Kraft und die Juden wurden dazu aufgefordert das Königreich bis zum 1. November zu verlassen. Es wurde geschätzt dass 3.000 Juden und Jüdinnen gezwungen wurden zu gehen.
Im Jahr 1656, 366 Jahre nach dem Erlass des Auschluss, erlaubte Oliver Cromwell
(25. April 1599 – 3. September 1658) den Juden zurück nach England zukommen.
(Quelle: The National Archives UK)

Frankreich
Philippe le Bel (regierte von 1285-1314) hat ebenfalls ein Erlass wie den von Eduard I. erlassen und alle Juden Frankreichs ausgestoßen. Danach hat er ihren Eigentum beschlagnahmt und das Geld konfisziert dass man ihnen schuldete.
„Philippe’s Hingabe zu St. Louis konnte im selben Jahr bezeugt werden durch aufwendige Feierlichkeiten für seine Ehren, und Louis‘ antisemitische Neigungen könnte Philippe dazu inspiriert haben gegen die Juden zu handeln dessen Nützlichkeit als eine Quelle des regelmäßigen Einkommens erschöpft war wegen seiner früheren Auferlegungen.“
(Quelle: Britannica – Persecution of the Jews and Knights Templar)
Im September 1307 hat er auch alles von den Tempelrittern in Frankreich beschlagnahmt und anderen Herrschern ermahnt das gleiche zu tun.

Die Diskriminierung und Verdächtigung setzte sich im frühen modernen Europa fort (1400-1800). Die jüdische Bevölkerung wurde von der christlichen Mehrheit in den meisten Aspekten des wirtschaftlichen, sozialen und politischen Lebens isoliert. Diese Ausgrenzung trug zum Stereotyp des Juden als Außenseiter bei.

Antisemitismus im frühen modernen Europa (1400-1800)
Zwei Beispiele
Spanien
Am 24. April 1492 – 202 Jahre nach England’s Edict of Expulsion – wurde auch hier der Edict of Expulsion veröffentlicht. Fortan war es Juden nicht erlaubt im spanischen Königreich zu verbleiben, nur jene die zu den Katholiken konvertierten waren „willkommen zum bleiben“. Dabei war es egal ob sie arm oder reich waren, entweder war man gezwungen zu gehen oder zu konvertieren.
Am 16. Dezember 1968 wurde der Erlass förmlich und symbolisch vom Zweiten Vatikanischen Konzil widerrufen (Quelle: NYTimes, 1492 Ban on Jews Voided by Spain)

Der 4. Paragraph des Erlasses übersetzt (englische Version):
„Therefore, we, with the counsel and advice of prelates, great noblemen of our kingdoms, and other persons of learning and wisdom of our Council, having taken deliberation about this matter, resolve to order the said Jews and Jewesses of our kingdoms to depart and never to return or come back to them or to any of them. And concerning this we command this our charter to be given, by which we order all Jews and Jewesses of whatever age they may be, who live, reside, and exist in our said kingdoms and lordships, as much those who are natives as those who are not, who by whatever manner or whatever cause have come to live and reside therein, that by the end of the month of July next of the present year, they depart from all of these our said realms and lordships, along with their sons and daughters, menservants and maidservants, Jewish familiars, those who are great as well as the lesser folk, of whatever age they may be, and they shall not dare to return to those places, nor to reside in them, nor to live in any part of them, neither temporarily on the way to somewhere else nor in any other manner, under pain that if they do not perform and comply with this command and should be found in our said kingdom and lordships and should in any manner live in them, they incur the penalty of death and the confiscation of all their possessions by our Chamber of Finance, incurring these penalties by the act itself, without further trial, sentence, or declaration. And we command and forbid that any person or persons of the said kingdoms, of whatever estate, condition, or dignity that they may be, shall dare to receive, protect, defend, nor hold publicly or secretly any Jew or Jewess beyond the date of the end of July and from henceforth forever, in their lands, houses, or in other parts of any of our said kingdoms and lordships, under pain of losing all their possessions, vassals, fortified places, and other inheritances, and beyond this of losing whatever financial grants they hold from us by our Chamber of Finance.“ (source: sephardic studies)

Deutschland (i.e. die deutschen Lande)
Ein vereintes Deutschland existierte bis 1871 nicht, es war Teil des Heiligen Römischen Reiches und ein Mosaik an Königreichen. Nach dem 30-jährigen Krieg hat der Westfälische Frieden (1648) die Souveränität dieser Kleinstaaten anerkannt; das Ergebnis war somit ein lockerer Zusammenschluss in einer Föderation von Staaten und der Titel des Kaisers wurde hauptsächlich als Ehrentitel vergeben.

In der Mitte des 18. Jahrhunderts verschlimmerte sich die Situation: „Die politische Macht fiel zunehmend in die Hände von kleinen regionalen Regierungen kontrolliert von aristo-kratischen Oberherren, kirchlichen Würdenträgern oder kommunalen Oligarchen.
Die Geschichte Deutschlands zwischen dem 30-jährigen Krieg und der französischen Revolution ist größtenteils die Summe aller Geschichten von dutzenden und dutzenden kleinen politischen Einheiten, jede Einheit hatte praktisch vollständige Souveränität.“

(Quelle: Britannica, Germany from c. 1760 to 1815).
In anderen Worten: Wenn antisemitische Gesetze in einem Staat erlassen wurden, dann mussten die Juden zum nächsten Staat ziehen und sich dort entweder niederlassen oder wieder verlassen wenn ein ähnliches Gesetz auch dort erlassen wurde.

Bis zum Ende des 18. Jahrhunderts waren Juden und Nicht-Juden getrennt durch ein starkes Gefälle. Nach den mittelalterlichen Pogromen und Ausweisungen, welche periodisch jüdische Gemeinschaften auslöschten, haben wirtschaftliche und politische Verordnungen das Alltagsleben bestimmt. Mit der Ausnahme weniger privilegierten „Schutzjuden“ lebte die Mehrheit der Juden ausgeschlossen am Rande der Gesellschaft.
„Der Schutzbrief wurde nur männlichen Juden verliehen. Er war zwar keine rechtliche Voraussetzung für eine Heirat, war praktisch jedoch unerlässlich, um eine Frau ernähren und damit überhaupt eine finden zu können, die zu einer Heirat bereit war. Da die Frauen damals in wirtschaftlicher Hinsicht von den Männern abhängig waren, waren auch sie ihrerseits gezwungen, einen Schutzjuden zu finden, um einen eigenen Haushalt und eine eigene Familie zu gründen. Gelang es ihnen nicht, waren sie mehr oder weniger dazu verurteilt, ihr Leben lang bei ihren Eltern zu verbleiben. Damit war das Leben der Frau in der damaligen Zeit vorbestimmt.“ (Quelle: Die Schutzjuden, ihre Rechte und Pflichten)
Der jüdische Teil der Bevölkerung wurden als Fremde angesehen, eine marginalisierte Gruppe in einer Welt die davon überzeugt war dass sie ohne Juden auskommen kann und es vorzog genau das zu tun (Quelle: ZeitGeschichte, Nr. 6/2021, p. 18).

Mit der wachsenden Säkularisierung Europas wurden die meisten rechtlichen Einschränkungen aufgehoben. Jedoch endete der Antisemitismus damit nicht. Im 18. und 19. Jahrhundert haben neben dem religiösen Antisemitismus auch andere Fuß gefasst.
Diese neueren Formen schlossen wirtschaftlichen, nationalistischen und rassischen Antisemitismus mitein. Die Nationalsozialisten haben später alle miteinander kombiniert, vor allem den rassischen Antisemitismus mit Pseudowissenschaften (die Rassentheorie, Eugenetik und Sozialdarwinismus). In dieser neuen Welle des Antisemitismus wurden Juden falsch beschuldigt für die sozialen und politische Probleme verantwortlich zu sein die durch die moderne, industrialisierte Gesellschaft entstanden.

Die Pogrome im Jahr 1905 im zaristischen Russland
Fälle wo sozialer und politischer Antisemitismus eine größere Rolle spielten können im zaristischen Russland gefunden werden1.

Hintergrund: Im Jahr 1905 haben revolutionäre Demonstrationen in Russland stattgefunden, Zar Nicholas II. sah sich dazu gezwungen Eingeständnisse zu machen und veröffentlichte ein Manifest am 17. Oktober in welchem er eine Staatsduma, Meinungsfreiheit, Pressefreiheit, Vereinigungs- und Versammlungsfreiheit versprach.
Folglich zogen links- und rechtsgerichtete auf die Straße.

Pogrome: Die jüdische Bevölkerung des zaristischen Reiches hat das Manifest begeistert aufgenommen, als Reaktion darauf wurden anti-jüdische Pogrome organisiert von den so-genannten Black Hundreds (= schwarze Hundertschaften; reaktionäre, anti-revolutionäre und antisemitische Gruppen wovon die bedeutendsten die Liga des Russischen Volks (Soyuz Russkogo Naroda), die Liga des Erzengels Michael (Soyuz Mikhaila Arkhangela) und der Rat des Vereinigten Adelsstands (Soviet Obedinennogo Dvoryanstva) waren. Die schwarzen Hundertschaften durchführten Überfälle auf revolutionäre Gruppen und Pogrome gegen Juden – mit der inoffiziellen Billigung der Regierung – von ca. 1906 bis ca. 1914. Das Pogrom in Kyiv sticht heraus durch sein Ausmaß und das destruktive Ergebnis.

„The severest pogroms followed the proclamation of the October Manifesto, particularly in the first week of November 1905, when the non-Jewish intelligentsia was also attacked. In Ukraine major pogroms occurred in Kamianets-Podilskyi, Katerynoslav, Kyiv, Kremenchuk, Mykolaiv, Odesa, Romny, Chernihiv, Simferopol, and Yelysavethrad. Altogether about 700 pogroms were recorded. The scope of the attacks went beyond the wholesale destruction of property seen in 1881–2, to include rape and the killing of several hundred Jews. Again the most prominent participants were industrial and railway workers, small shopkeepers, and artisans. Peasants mostly joined in order to loot property. The second wave of pogroms intensified the desire of Jews to emigrate from the Russian Empire.“2

Die offiziellen Statistiken berichten nur von jenen die hospitalisiert wurden und in den wichtigsten Provinzen wurden 876 Tote und 1.770 Verletzte registriert. Eine Zahl zwischen 7.000-8.000 Verletzten gilt als realistischer. Der materielle Schaden der durch Plünderung und Brandstiftung entstand wurde auf 62 Million Rubel geschätzt; in Fallzahlen hat die jüdische Bevölkerung einer einzigen Stadt sogar noch größere Verlust erlitten3.

1 https://www.bsb-muenchen.de/mikro/lit511.pdf (PDF, 13 Seiten)
2 http://www.encyclopediaofukraine.com/display.asp?linkpath=pages%5CP%5CO%5CPogrom.htm
3 https://www.uni-heidelberg.de/fakultaeten/philosophie/zegk/sog/loewe_artikel_pogrome.html#_edn217

Die Nationalsozialisten haben auf diesem Antisemitismus, der seit Jahrhunderten existierte, aufgebaut und noch weiter mit ihrer Ideologie radikalisiert. Von Anfang an war die rassenbasierte Weltsicht Kern der NSDAP (am 5. Januar 1919 als Deutsche Arbeiterpartei gegründet und in Nationalsozialistische Deutsche Arbeiterpartei am
24. Februar 1920 umbenannt).

Die Nazis glaubten, dass die Welt in verschiedene Rassen unterteilt war in der einige den anderen überlegen waren. Die Deutschen waren in dieser Hierachie Mitglied einer vermeintlich überlegenen „arischen“ Rasse die in einem Überlebenskampf eingeschlossen war mit anderen minderwertigen Rassen. Des Weiteren haben sie propagiert, dass die Juden und Jüdinnen eine eigene Rasse wären und zudem die minderwertigste und gefährlichste seien. Dementsprechend mussten sie von der deutschen Gesellschaft entfernt werden. „Otherwise, the Nazis insisted, the “Jewish race” would permanently corrupt and destroy the German people. The Nazis’ race-based definition of Jews included many persons who identified as Christians or did not practice Judaism.“ (source: U.S. Holocaust Memorial Museum) (= „Ansonsten, so haben die Nazis darauf bestanden, würde die „jüdische Rasse“ das deutsche Volk permanent korrumptieren und zerstören. Die rassenbasierte Definition von Juden beinhaltete auch Personen die sich als Christen identifizierten oder das Judentum nicht praktizierten“).

Im Jahr 1933 gab es in Europa 9 Millionen Juden.
In Deutschland lebten zu dieser Zeit 600.000 Juden – die Mehrheit Stolz Deutsch zu sein und ihre Beiträge zur Poesie, Literatur, Musik und Kunst. Im Ersten Weltkrieg dienten über 100.000 Deutsche Juden im deutschen Militär und viele wurden für ihren Mut ausgezeichnet. Sie waren in wichtigen politischen Stellen in der Regierung vertreten und haben an Universitäten gelehrt. „Of the 38 Nobel Prizes won by German writers and scientists between 1905 and 1936, 14 went to Jews. Marriage between Jews and non-Jews was becoming more common. Although German Jews continued to encounter some discrimination in their social lives and professional careers, many were confident of their future as Germans. They spoke the German language and regarded Germany as their home.“ (source: ushmm)
(= „Von den 38 Nobelpreisen die von Deutschen Autoren und Wissenschaftler zwischen 1905 und 1936 verliehen wurden, waren 14 davon jüdisch. Die Heirat zwischen Juden und Nicht-Juden wurde immer häufiger. Obwohl deutsche Juden noch immer Diskriminierung in ihren sozialen Leben und beruflicher Laufbahn erlebten, waren viele von ihrer Zukunft als Deutsche überzeugt. Sie sprachen die deutsche Sprache und sahen Deutschland als ihre Heimat.“)

Der Holocaust

Am 24. Februar 1920, als die DAP zur NSDAP umbenannt wurde, verkündete Adolf Hitler das Programm der Nationalsozialisten bei der ersten großen Parteiversammlung in München. Es insgesamt 25 Punkte, hier sind jene in der sie bereits klar gemacht haben was ihre Ziele sind bezüglich der Entfernung der deutschen Juden von der Gesellschaft:

4. Staatsbürger kann nur sein, wer Volksgenosse ist. Volksgenosse kann nur sein, wer deutschen Blutes ist, ohne Rücksichtnahme auf Konfession. Kein Jude kann daher Volksgenosse sein.

Hier sehen wir bereits den radikalen Antisemitismus der sich mit der Rassenideologie der Nazis vermischt: die Juden wurden als separate Rasse gesehen und daher nicht der deutschen Staatsbürgerschaft verdienend. Später, im dritten Reich, wurden sie zu Bürgern zweiter Klasse – der erste Schritt richtung Völkermord. Das Reichsbürgergesetz wurde am 15. September 1935 beschlossen. Juden waren von da an nur noch Reichsangehörige.
Hinzu kommen die Nürnberger Rassengesetze: „Dieses sogenannte Blutschutzgesetz stellte die Eheschließung zwischen Jüdinnen und Juden und „Staatsangehörigen deutschen Blutes“ unter Strafe und sah bei Zuwiderhandlungen Gefängnisstrafen oder Zuchthaus vor. Auch der außereheliche Geschlechtsverkehr zwischen Juden und Nichtjuden wurde unter Strafe gestellt. Jüdinnen und Juden wurde es zudem untersagt, „arische“ Dienstmädchen unter 45 Jahren in jüdischen Haushalten zu beschäftigen.“

6. Das Recht, über Führung und Gesetze des Staates zu bestimmen, darf nur dem Staatsbürger zustehen. Daher fordern wir, daß jedes öffentliche Amt, gleichgültig welcher Art, gleich ob im Reich, Land oder Gemeinde nur durch Staatsbürger bekleidet werden darf.
Wir bekämpfen die korrumpierende Parlamentswirtschaft einer Stellenbesetzung nur nach Parteigesichtspunkten ohne Rücksichtnahme auf Charakter und Fähigkeiten.


Im Kontext von Punkt 4 schließt dies alle deutschen Juden davon aus ein öffentliches Amt zu bekleiden. Am 7. April 1933 beschlossen die Nationalsozialisten ein Gesetz das Gesetz zur Wiederherstellung des Berufsbeamtentums hieß und genau das tat.
Paul von Hindenburg war noch immer Reichspräsident zu dieser Zeit, aber er hat nur eingegriffen um jene zu schützen die seit dem 1. August 1914 oder früher verbeamtet wurden (bekannt als das Frontkämpferprivileg, es galt für die Soldaten die an der Front gedient haben).

23. Wir fordern den gesetzlichen Kampf gegen die bewußte politische Lüge und ihre Verbreitung durch die Presse. Um die Schaffung einer deutschen Presse zu ermöglichen, fordern wir, daß
a) sämtliche Schriftleiter und Mitarbeiter von Zeitungen, die in deutscher Sprache erscheinen, Volksgenossen sein müssen.
b) Nichtdeutsche Zeitungen zu ihrem Erscheinen der ausdrücklichen Genehmigung des Staates bedürfen. Sie dürfen nicht in deutscher Sprache gedruckt werden.
c) Jede finanzielle Beteiligung an deutschen Zeitungen oder deren Beeinflussung durch Nicht-Deutsche gesetzliche verboten wird und fordern als Strafe für Uebertretungen die Schließung einer solchen Zeitung sowie die sofortige Ausweisung der daran beteiligten Nicht-Deutschen aus dem Reich.
d) Zeitungen, die gegen das Gemeinwohl verstoßen, sind zu verbieten. Wir fordern den gesetzlichen Kampf gegen eine Kunst- und Literaturrichtung, die einen zersetzenden Einfluß auf unser Volksleben ausübt und die Schließung von Veranstaltungen, die gegen vorstehende Forderungen verstoßen.

Wenn ein Druckwerk verdächtigt wurde „gegen das Gemeinwohl [zu] verstoßen„, dann wurde es verboten. Künstler und literarische Formen die „einen zersetzenden Einfluß auf unser Volksleben ausüb[en]“ wurden strafrechtlich verfolgt. Organisationen die sich den Forderungen entgegenstellten wurden bedroht – und nach der faschistischen Übernahme – und geschlossen. Der Unterpunkt a) zeigt auch hier wieder die Rassenideologie (da Juden, wie schon erwähnt, nicht als Volksgenossen gesehen wurden) und die Absicht der Nazis die jüdische Bevölkerung gewaltsam aus dem politischen, wirtschaftlichen und sozialen Leben zu entfernen.

Das gesamte Programm der NSDAP ist hier aufzufinden:
http://www.documentarchiv.de/wr/1920/nsdap-programm.html

Die anderen Opfer der Nazi Verfolgungspolitik und Massenmord
Neben den Juden die als Prioritätsfeind angesehen wurden, wurden auch noch andere Gruppen anvisiert. Vor dem Zweiten Weltkrieg und kurz nachdem die Nationalsozialisten die Macht ergriffen haben am 30. Januar 1933, wurden die politischen Andersdenkenden verfolgt – von Beamten und Mitglieder der Parteien bis zu Gewerkschaftschaftsaktivisten.
Jedoch konnte der bloße Verdacht von Kritik oder Ablehnung der Nazi-Partei genug sein um auch eine Zielscheibe zu werden. Die Andersdenkenden waren die erste Gruppe die verhaftet und in Konzentrationslager inhaftiert wurden. Auch die Zeugen Jehovas wurden ins Gefängnis und Konzentrationslager inhaftiert, weil sie sich geweigert haben der deutschen Regierung Loyalität zu schwören oder in den Militärdienst zu gehen.

Aktivitäten die von den Nazis als schädlich angesehen wurden gleichermaßen behandelt.
Dazu gehörten Gruppen wie Männer die der Homosexualität verdächtigt wurden, Personen die der professionellen oder Gewohnheitsverbrechen beschuldigt wurden und die so-genannten Asozialen (jene Menschen wurden als Landstreicher, Bettler, Prostituierte und Alkoholiker identifiziert). Wie die anderen wurden auch sie in Gefäng-nisse oder Konzentrationslager inhaftiert. Afro-deutsche wurden auch zwangssterilisiert und verfolgt.

Deutsche mit Behinderung waren für die Nationalsozialisten nur eine Last für die „Volksgemeinschaft“ und ihnen wurde unterstellt gesundheitsschädliche vererbare Konditionen zu haben. Folglich wurden sie sterilisiert. Die NS Politik gegenüber dieser Gruppe radikalisierte sich mit Kriegsbeginn, da sie als genetische und finanzielle Last für Deutschland galten. Diejenigen die in Institutionen untergekommen waren wurden nun Ziel von Mord durch das so-gennante Euthansie-Programm.

Schließlich noch zu den besonders extremen Handlungen gegen Gruppen die als rassische, zivilisatorische oder ideologische Feinde galten. Teil dieser Gruppe waren die Sinti und Roma, Polen (insbesondere die polnische Intelligenz und Elite), sowjetische Funktionäre und sowjetische Kriegsgefangene. Die Nazis haben Massenmord auch an diesen Gruppen begangen (siehe: Kommissarbefehl).

1933-1939

Wie oben zu sehen war, haben die Nazis schon von Anfang an damit begonnen die Juden aus dem deutschen wirtschaftlichen, sozialen und kulturellen Leben auszugrenzen.
Hier stelle ich zwei Beispiele der eskalierenden antisemitischen Kampagnen in den Vorkriegsjahren vor (30. Januar 1933 bis 31. August 1939).

1. April 1933

Die erste landesweite Aktion gegen die jüdische Bevölkerung wird ausgeführt.
Jüdische Geschäfte und Berufstätige waren das Ziel. Die NS-Regierung behauptete dass dies die Antwort auf die „Greuelpropaganda“ sei welches in der internationalen Berichterstattung zirkulierte wegen Deutschen und ausländischen Juden, unterstützt von ausländischen Journalisten.

Boycott jüdische Geschäfte (1. April 1933, Berlin)
Mitglieder der Sturmabteilung (SA) blockieren den Eingang zu einem jüdischen Geschäft, auf dem Schild steht: „Deutsche! Wehrt Euch! Kauft nicht bei Juden!“

In der ersten landesweit geplanten Aktion blockierten Mitglieder der SA den Eingang von Geschäften deren Eigentümer Juden waren wie Kaufhäuser und Einzelhandel-sunternehmen, ebenso wurden Berufstätige Doktoren und Anwälte boykottiert.
Gewaltsame Handlungen gegen Juden und jüdischen Geschäften fanden überall in Deutschland statt, die Polizei hat aber nur selten eingegriffen.

Der Boykott dauerte nur einen Tag lang und viele individuelle Deutsche haben dies ignoriert, sie haben weiterhin in den jüdischen Geschäften eingekauft. Dennoch markierte dies den Anfang einer landesweiten Kampagne gegen die jüdische Bevölkerung.

(Quelle: https://encyclopedia.ushmm.org/content/en/article/boycott-of-jewish-businesses)

9.-10. November 1938

Zu diesem Zeitpunkt haben die Juden in Deutschland schon viel gelitten.
Diskriminierungen stieg drastisch an, ihre Rechte wurden ihnen weggenommen und die auferlegten Einschränkungen wurden immer mehr. Zusätzlich kam noch die hetzerische und schmutzige Kampagne von dem geistigen Brandstifter Julius Streicher hinzu, dieser fuhr wöchentliche Hasskampagnen gegen Juden in seinem Wochenblatt „Der Stürmer“.

Das Pogrom dass in der Nacht vom 9. zum 10. November stattfand ist bekannt als die „Reichskristallnacht“ (auch: Novemberpogrom). Es wurde geplant und ausgeführt von den höchsten Rängen der NS-Führung. Das Signal hat Joseph Goebbels gegeben, der Minister für Propaganda, und der Plan wurde von Mitgliedern des Nazi Regimes ausgeführt.

„During the pogrom 91 Jews were murdered, more than 1,400 synagogues across Germany and Austria were torched, and Jewish-owned shops and businesses were plundered and destroyed. In addition, the Jews were forced to pay “compensation” for the damage that had been caused and approximately 30,000 Jews were arrested and sent to concentration camps.“ (Yad Vashem)
(= „Während des Pogroms wurden 91 Juden ermordet, mehr als 1.400 Synagogen in Deutschland und Österreich in Brand gesteckt, Geschäfte jüdischer Eigentümer wurden geplündert und zerstört. Zusätzlich mussten die Juden eine „Entschädigung“ für den Schaden zahlen und geschätzte 30.000 Juden wurden verhaftet und in Konzentrationslager gebracht“.)

Flammen entströmen einer Synagoge in Siegen, Deutschland, während dem Novemberpogrom

Dem Pogrom vorausgegangen war die erste Massendeportation von Juden.
Am 27. Oktober 1938 wurden brutale Zwangsräumungen gegen Juden mit polnischer Staatsangehörigkeit ausgeführt. Kinder, Ältere und die Kranken wurden von SS-Männern über die polnische Grenze gefahren; so bald sie da waren wurde die Mehrheit nahe der Grenze der Stadt Zbąszyń in Polen gebracht. Diese Deportation ist direkt mit dem Pogrom verbunden.

On October 27, 1938 the Germans began arresting Jews with Polish citizenship who had been living in Germany, with the intention of kicking them out of the country. Their pretext was a decree made by the Polish Ministry of the Interior earlier that month, which declared that Polish citizens living abroad needed to get their passports checked and re-stamped. Those who had not done so by October 29 would no longer be allowed to return to Poland. Germany used this as an excuse to deport thousands of Jews who had been living on German soil.

Bevor die „Endlösung der Judenfrage“ begann, war es 300.000 jüdischen Deutschen gelungen zu emigrieren. Eine wichtige Rolle bei der Ermutigung zur Emigration spielte die internationalen jüdische Organisationen, der Reichsverband deutscher Juden und die Zionistische Bewegung.

(Quelle: : https://www.yadvashem.org/holocaust/about/nazi-germany-1933-39/1938.html)

1939-1941

Am 1. September 1939 überfiel das nationalsozialistische Deutschland Polen und löste damit den Zweiten Weltkrieg in Europa aus. Zwei Tage später erkärten das Vereinigte Königreich und Frankreich Deutschlan den Krieg und am 17. September 1939 marschierte die Sowjetunion in den Osten Polens ein. Etwas mehr als fünf Jahre davor, im Januar 1934, wurde noch ein Nicht-Aggressionspakt mit Polen beschlossen. In der deutschen Öffentlichkeit war dies unbeliebt, weil Polen damit die ehemaligen Provinzen von Westpreußen, Poznán und Oberschlesien nach dem 1. Weltkrieg erhielt. Hitler aber hat diesen Pakt geschlossen um die Formierung einer Französisch-Polnischen Allianz zu verhindern. Am 28. April 1939 erklärte Hitler den Rückzug von eben jenen Pakt.

Am 23. August 1939 trat der Deutsch-Sowjetische Pakt (Molotow-Ribbentrop Pakt) in Kraft.
Diese Vereinbarung beinhaltete auch ein geheimes Zusatzprotokoll welches die territorialen Einflusssphären Deutschlands und Russlands nach einer erfolgreichen Invasion Polands definierte.

Der deutsch-sowjetische Nichtangriffsvertrag mit geheimem Zusatzprotokoll
(Quelle: NS-Archiv)
Die deutsche Reichsregierung und die Regierung der Union der Sozialistischen Sowjetrepubliken, geleitet von dem Wunsche, die Sache des Friedens zwischen Deutschland und der UdSSR zu festigen, und ausgehend von den grundlegenden Bestimmungen des Neutralitätsvertrages, der im April 1926 zwischen Deutschland und der UdSSR geschlossen wurde, sind zu nachstehender Vereinbarung gelangt:

Artikel 1
Die beiden vertragschließenden Teile verpflichten sich, sich jeden Gewaltakts, jeder aggressiven Handlung und jeden Angriffs gegeneinander, und zwar sowohl einzeln als auch gemeinsam mit anderen Mächten, zu enthalten.

Artikel 2
Falls einer der vertragschließenden Teile Gegenstand kriegerischer Handlungen seitens einer dritten Macht werden sollte, wird der andere vertragschließende Teil in keiner Form diese dritte Macht unterstützen.

Artikel 3
Die Regierungen der beiden vertragschließenden Teile werden künftig fortlaufend zwecks Konsultation in Fühlung miteinander bleiben, um sich gegenseitig über Fragen zu informieren, die ihre gemeinsamen Interessen berühren.

Artikel 4
Keiner der beiden vertragschließenden Teile wird sich an irgend einer Mächtegruppierung beteiligen, die sich mittelbar oder unmittelbar gegen den anderen Teil richtet.

Artikel 5
Falls Streitigkeiten oder Konflikte zwischen den vertragschließenden Teilen über Fragen dieser oder jener Art entstehen sollten, werde beide Teile diese Streitigkeiten oder Konflikte ausschließlich auf dem Wege freundschaftlichen Meinungsaustausches oder nötigenfalls durch Einsetzen von Schlichtungskommissionen bereinigen.

Artikel 6
Der gegenwärtige Vertrag wird auf die Dauer von zehn Jahren abgeschlossen mit der Maßgabe, daß, soweit nicht einer der vertragschließenden Teile ihn ein Jahr vor Ablauf dieser Frist kündigt, die Dauer der Wirksamkeit dieses Vertrages automatisch als für weitere fünf Jahre verlängert gilt.

Artikel 7
Der gegenwärtige Vertrag soll innerhalb möglichst kurzer Frist ratifiziert werden. Die Ratifikationsurkunden sollen in Berlin ausgetauscht werden. Der Vertrag tritt sofort mit seiner Unterzeichnung in Kraft.
Ausgefertigt in doppelter Urschrift, in deutscher und russischer Sprache.

Moskau, am 23. August 1939
Für die deutsche Reichsregierung gez. von Ribbentrop
in Vollmacht der Regierung der UdSSR gez. W. Molotow

[Geheimes Zusatzprotokoll]
Aus Anlaß der Unterzeichnung des Nichtangriffspaktes zwischen dem Deutschen Reich und der Union der Sozialistischen Sowjetrepubliken haben die unterzeichneten Bevollmächtigten der beiden Teile in streng vertraulicher Aussprache die Frage der Abgrenzung der beiderseitigen Interessensphären in Osteuropa erörtert. Die Aussprache hat zu folgendem Ergebnis geführt:

1. Für den Fall einer territorial-politischen Umgestaltung in den zu den baltischen Staaten (Finnland, Estland, Lettland und Litauen) gehörenden Gebieten bildet die nördliche Grenze Litauens zugleich die Grenze der Interessensphäre Deutschlands und der UdSSR. Hierbei wird das Interesse Litauens am Wilnaer Gebiet beiderseits anerkannt.

2. Für den Fall einer territorial-politischen Umgestaltung der zum polnischen Staat gehörenden Gebiete werden die Interessensphären Deutschlands und der UdSSR ungefähr durch die Linie der Flüsse Pissa, Narew, Weichsel und San abgegrenzt. Die Frage, ob die beiderseitigen Interessen die Erhaltung eines unabhängigen polnischen Staates erwünscht erscheinen lassen und wie dieser Staat abzugrenzen wäre, kann endgültig erst im Laufe der weiteren politischen Entwicklung geklärt werden. In jedem Falle werden beide Regierungen diese Frage im Wege einer freundschaftlichen Verständigung lösen.

3. Hinsichtlich des Südostens Europas wird von sowjetischer Seite das Interesse an Bessarabien betont. Von deutscher Seite wird das völlige politische Desinteressement an diesen Gebieten erklärt.

4. Dieses Protokoll wird von beiden Seiten streng geheim behandelt werden.
Moskau, den 23. August 1939
gez. von Ribbentrop
gez. W. Molotow
Die Deutsch-Sojwetische Aufteilung Polens
(Quelle: United States Holocaust Memorial Museum)

Nachdem die Wehrmacht Polen besiegt hat und die letzten Einheiten am 6. Oktober 1939 aufgegeben haben, begann Nazi-Deutschland mit einer Terrorkampagne um die polnische Kultur und Nation zu vernichten. Die Nationalsozialisten betrachteten die Polen als rassisch Minderwertige dessen einziger Zweck es sei ein führungsloses Volk von Bauern und Arbeitern zu bekommen um für die Deutschen zu arbeiten. In den Wochen nach dem Überfall wurden tausende polnischer Zivilisten von Deutschen SS-, Polizei- und Wehrmachtseinheiten erschossen.

Im Frühling 1940 setzten die deutschen Besatzer die AB-Aktion in Bewegung, ein Plan um systematisch die Polen zu eliminieren die als Teil der „Führungsklasse“ angesehen wurden (i.e. Polen die in den Augen der Nazis als die Fähigsten angesehen wurden einen Widerstand gegen die deutsche Herrschaft zu organisieren). Tausende von Lehrern, Priestern und Intellektuellen wurden in Massen erschossen. Bis zum Ende des Krieges sind nach Schätzungen zwischen 1,8 Millionen und 1,9 Millionen nicht-jüdische Polen ermordet wurden unter der deutschen Besatzung. Hinzu kommen die 3 Millionen jüdischen Bürger die von den Deutschen ermordet wurden (4,8-4,9 Millionen Nichtkombattanter Tote).

Im Spätfrühling begann Deutschlands Invasion seiner westlichen Nachbarländer.
Deutschland griff am 10. Mai 1940 an – zuerst die BeNeLux-Länder (Belgien, die Niederlande und Luxemburg), dann die Invasion Frankreichs durch den Ardennerwald im südosten Belgiens und nördlich von Luxemburg. Paris, die Hautpstadt von Frankreich, fiel am 14. Juni 1940. Der Waffenstillstand wurde am 22. Juni 1940 unterzeichnet.

Die Kampagne im Westen dauerte 1 Monat und 12 Tage (10. Mai 1940 – 22. Juni 1940)
(Quelle: United States Holocaust Memorial Museum)

Nordfrankreich wurde von deutschen Gruppen besetzt und im südlichen Teil Frankreichs entstand eine neue Regierung unter Marschall Henri Petain – auch als Vichy-Regime bekannt. Deutschlands Plan die Britisch Royal Airfoce (RAF) zu besiegen um die Lufthoheit zu gewinnen scheiterte, aufgrund dessen hat Hitler die Invasion auf den Frühling 1941 verschoben. Mit dem ersten Operationsbefehl für die deutsche Invasion der Sowjetunion die im Dezember 1940 herausgegeben wurde, wurden die Invasionspläne für Großbritannien auf unbestimmte Zeit verschoben.

Einst ein Schutzort vor dem Nationalsozialismus, waren nun die BeNeLux-Länder und Frankreich von den Nationalsozialisten besetzt. Viele dieser Schutzsuchenden würden später in den Vernichtungslagern wie Auschwitz-Birkenau ermordet werden.
Frankreichs verlorene Menschenleben insgesamt beliefen sich auf 600.000; die der Niederlande auf 210.000, die Belgiens bei 88.000 und die von Luxemburg bei 7.106 (zusammengenommen also 905.106).

1941-1945

Am 22. Juni 1941 begann Nazi-Deutschlands Überraschungsangriff auf die Sowjetunion.
Damit begann der Vernichtungskrieg und die langzeitige Programmatik von Hitler und der NSDAP zur eroberung des „Lebensraums“ im Osten mit dem Namen Operation Barbarossa.

„Im Vornherein der operativen Planung hatten das deutsche Militär und polizeiliche Behörden die Absicht einen Vernichtungskrieg gegen die „jüdisch-bolschewistische“ Regierung der Sowjetunion und ihrer Bürger, vor allem den Juden, zu führen.“

Lange bevor die Nazis an die Macht kamen war ein Kernanliegen die Vernichtung der Sowjetunion durch militärische Gewalt; die permanente Auslöschung des Kommunismus (welches als Bedrohung für Deutschland gesehen wurde) und die Eroberung und Kolonisierung von Land innerhalb der Grenzen der Sowjetunion für „Lebensraum“ für Langzeit Siedlungen. Tatsächlich war die Kolonisierung auch Teil der 25-Punkte-Programms der NSDAP welches am 24. Februar 1920 veröffentlicht wurde, aber nicht genauer erklärt: „3. Wir fordern Land und Boden (Kolonien) zur Ernährung unseres Volkes und Ansiedlung unseres Bevölkerungsüberschusses.“

Der Nichtangriffs-Pakt mit der Sowjetunion wurde somit immer als vorübergehendes taktisches Manöver angesehen – wie es mit Polen auch getan wurde. In den Monaten vor der Invasion trafen sich Funktionäre des Oberkommandos des Heeres (OKH) mit denen des Reichssicherheitshauptamts (RSHA) um über die Vorbereitungen für den Einsatz der Einsatzgruppen hinter den Frontlinien zu verhandeln.

Einsatzgruppen
(Quelle: United States Holocaust Memorial Museum)
Die Einsatzgruppen waren Einheiten der Sicherheitspolizei und dem SD (= Sicherheits-dienst, der Geheimdienst der SS).
Ihre Aufgabe war es potentielle Feinde zu identifizieren und zu eliminieren, wichtige Stellen einzunehmen, Sabotage zu verhindern, Kollaborateure anzuwerben und ein Spionagenetzwerk zu etablieren. Seit September 1939 war es auch ihre Aufgabe Zivilisten zu ermorden die als Feinde betrachtet wurden. In Polen nahmen sie Morden von Juden und der polnischen Elite teil.

Für die Invasion der Sowjetunion stellte Deutschland 210 Divisionen zusammen in voller Kampfkraft, 73 davon waren für die Stationierung hinter der Front beabsichtigt. Für den ursprünglichen Invasionsplan – dessen Ziel es war die Sowjetunion bis Herbst 1941 besiegt zu haben – wurden 3 Millionen Soldaten stationiert, 650.000 Soldaten kamen von Deutschlands Verbündeten Finnland und Rumänien. Italien, Kroatien, die Slowakei und Ungarn entsendeten ebenfalls Soldaten.

Die Front reichte vom Aestenmeer (Ostsee) im Norden bis zum Schwarzen Meer im Süden, in Zahlen ausgedrückt: 3.057,75 Km (1.900 Meilen). Um mit so einem riesigen Gebiet umzugehen, haben die Deutschen die Verantwortung aufgeteilt unter den Armeegruppen die sie Nord, Mitte und Süd benannten. Wie in den Kriegen die zuvor, waren sie auf die Schnelligkeit und Feuerkraft angewiesen um den Blitzkrieg auszuführen.

Der Nazi Kriegsatlas von Operation Barbarossa
(Quelle: https://blogs.loc.gov/loc/2019/12/the-nazi-war-atlas-of-operation-barbarossa/)
Dieser Kriegsatlas, der womöglich der einzige ist der existiert, umfasst den Feldzug vom Anfang der Invasion bis zum 6. Dezember 1941.

„Das übergroße Buch, welches über Operation Barbarossa berichtet, ist in der Bibliothek der Geographie und Karten Abteilung gelagert. Es ist ohne Gleichen und vielleicht sogar das einzige das je gedruckt wurde. Wie dieses historische Prachtstück zustande kam ist mit der Zeit verloren gegangen. Kartenbibliothekare spekulieren, dass amerikanische Truppen den Atlas im Jahr 1945 erbeutet haben, während des Niedergangs Deutschlands, und es dann in die Staaten mit vielen anderen militärischen Dokumenten brachten.“

Mit dem Vormarsch der Wehrmacht sind auch die SS- und Polizeieinheiten tiefer in Sowjetisches Territorium eingedrungen. Die ersten die ankamen waren die Einsatzgruppen die mit folgenden beauftragt waren:

  • die Identifizierung und Eliminierung von Menschen die Widerstand gegen die deutsche Besatzungsmacht organisieren und durchführen könnten,
  • die Identifizierung und Konzentration von Gruppen von Menschen die als potentielle Gefahr für die deutsche Herrschaft im Osten angesehen wurden,
  • die Etablierung von Spionagenetzwerken,
  • und die sicherstellung von wesentlichen Dokumenten und Einrichtungen.

Der Holocaust durch Kugeln

Bevor es die Gaskammern gab, haben die SS-, Polizei- und Wehrmachtseinheiten Juden und Jüdinnen mit Gewehren hingerichtet. Zuerst haben sie sie zusammengetrieben und dann ermordet. Die mobilien Tötungseinheiten der Nazis ermordeten zuerst alle erwachsenen männliche Juden, dann beginnend im Sommer und Herbst wurden auch Frauen, Kinder und ganze jüdische Gemeinden Ziel der Tötungseinheiten.

„On July 21, 1941, Reinhard Heydrich, the chief of the Security Police (or Sipo, which included the Gestapo) and Security Service (Sicherheitsdienst) began to encourage his commandos to kill all military and civilian Jewish prisoners, not just those who belonged to the Soviet Communist Party or held government positions.“ (National WWII Museum, Jennifer Popowycz, PhD)
(= „Am 21. Juli 1941 hat Reinhard Heydrich, Leiter der Sicherheitspolizei (auch Sipo, Gestapo mitinbegriffen) und des Sicherheitsdienst, damit begonnen seine Kommandotruppen zu ermutigen alle jüdischen militärischen und zivilen Gefangenen zu töten, nicht nur die wo Mitglied der sowjetischen kommunistischen Partei oder Regierungspositionen waren.“)

Bei Babyn Jar wurden 33.371 ukrainische Juden und Jüdinnen binnen 36 Stunden ermordet – vom 29. September 1941 bis zum 30. September 1941: „Die Nachkriegsprozesse vermitteln uns ein Bild was da passiert ist. Die Opfer „wurden gezwungen sich mit dem Gesicht nach unten auf die blutigen Leichen von Opfern zu legen die zuvor erschossen wurden. Wenn sie es nicht taten, dann wurden sie geschlagen und umgeworfen. Dann sind die Kanoniere über die wackeligen Hügel zu den Opfern geklettert und haben ihnen ins Genick geschossen.“ In einem operativen Bericht der nach Berlin geschickt wurde, stand dass 33.371 Juden erschossen wurden.“ Bis November 1943, als die Rote Armee die Stadt befreit hat, hat die nationalsozialistische Tötungsmaschinerie 70.000 weitere Individuen ermordet. Unter den Opfen waren auch Roma, psychiatrische Patienten, Kriegsgefangene und andere Zivilisten.

In der ersten Phase des Völkermords wurden über 1,5 Millionen Juden und Jüdinnen von den Deutschen, ihren Verbündeten und lokalen Kollaborateuren in der Ukraine, Belarus und anderen Sowjetrepubliken ermordet.
„It was during this initial phase that special German killing squads (Einsatzkommandos) coordinated the mass murder of Jews by bullets with the help of the SS, Wehrmacht troops, the Romanian military, special “operational squadrons,” order police units, and local collaborators.“
(= Es war während dieser anfänglichen Phase in der spezielle deutsche Tötungseinheiten (Einsatzkommandos) den Massenmord von Juden durch Kugeln organisiert hat mit der Hilfe der SS, Truppen der Wehrmacht, dem rumänischen Militär, speziellen „operativen Schwadronen“, Ordnungspolizei Einheiten und lokalen Kollaborateuren.“)

495 Orte bei denen es Massenerschießungen gab wurden identifiziert vom Jüdischen Ausschuss der Ukraine (Jewish Committee of Ukraine), nach einer neueren Studie einer katholisch-jüdischen Organisation (Yahad-In-Unum) ist die Zahl jedoch viel höher mit 916 Orten (Quelle: National WW2 Mueseum)
(Bildquelle: United States Holocaust Memorial Museum)

Die Wannseekonferenz und die Gaskammern

Am 20. Januar 1942 fand eine Konferenz von NS-Funktionären in Berlin in dem Vorort Wannsee zur „Endlösung der Judenfrage“ statt. Dies kam 6 Monate nachdem Reichsmarschall Hermann Göring, Leiter der Luftwaffe, Befehle an Reinhard Heydrich ausgegeben hat einen umfassenden Plan für diese „Endlösung“ vorzubereiten.
Diese Konferenz wurde von 15 ranghohen NS-Bürokraten besucht, angeführt von Reinhard Heydrich, mit Adolf Eichmann der Chef für jüdische Angelegenheiten im Reichsicherheitshauptamt war.

Die folgenden NS-Funktionäre haben an der Wannseekonferenz teilgenommen:

  • SS-Obergruppenführer Reinhard Heydrich (1904-1942)
    Chef des Reichssicherheitshauptamtes (RSHA)
    Chef der Sicherheitspolizei und des SD
    Amtierender Reichsprotektor in Böhmen und Mähren
  • SS-Gruppenführer Otto Hofmann (1896-1982)
    Chef des SS-Rasse- und Siedlungshauptamtes (RuSHA)
  • SS-Gruppenführer Heinrich Müller (1900-1945)
    Chef Amt IV Gestapo
    Reichssicherheitshauptamt
  • SS-Oberführer Dr. Karl Eberhard Schöngarth (1903-1946)
    Befehlshaber der Sicherheitspolizei und des SD (BdS)
  • SS-Oberführer Dr. Gerhard Klopfer (1905-1987)
    Ministerialdirektor
    Partei-Kanzlei der NSDAP
  • SS-Obersturmbannführer Adolf Eichmann (1906-1962)
    Leiter Referat IV B 4
    Reichssicher­heitshauptamt
  • SS-Sturmbannführer Dr. Rudolf Lange (1910-1945)
    Kommandeur der Sicherheitspolizei und des SD (KdS)
  • Dr. Georg Leibbrandt (1899-1982)
    Ministerialdirektor
    Reichsministerium für die besetzten Ostgebiete
  • Dr. Alfred Meyer (1891-1945)
    Ständiger Vertreter des Reichsministers
    Reichsministerium für die besetzten Ostgebiete
  • Dr. Josef Bühler (1904-1948)
    Staatssekretär
    Regierung des Generalgouverneurs in Krakau
  • Dr. Roland Freisler (1893-1945)
    Staatssekretär
    Reichsjustizministerium
  • SS-Brigadeführer Dr. Wilhelm Stuckart (1902-1953)
    Staatssekretär
    Reichsministerium des Innern
  • SS-Oberführer Erich Neumann (1892-1951)
    Staatssekretär
    Amt des Beauftragten für den Vierjahresplan
  • Friedrich Wilhelm Kritzinger (1890-1947)
    Ministerialdirektor
    Reichskanzlei
  • Martin Luther (1895-1945)
    Unterstaatssekretär
    Auswärtiges Amt

(Englische Quelle: Wannsee Conference Attendees)

Alle von ihnen waren gut informiert über die Politik gegenüber den Juden und verstanden welche Rolle sie spielen mussten um dieses präzedenzlose Programm zum Erfolg zu führen. Das Schlussprotokoll der Wanseekonferenz erwähnte nie explizit die Vernichtung, aber innerhalb weniger Monate nach der Konferenz haben die Nazis die erste Giftgaskammern in Polen installiert die nun als Vernichtungslager bekannt sind.
Reinhard Heydrich war für das Projekt zuständig, ebenso seine SS und Gestapo.
Heinrich Himmler (1900-1945), Reichsführer-SS vom 6. Januar 1929 bis 29. April 1945, spielte eine zentrale Rolle im Holocaust. Als Heydrich seinen Verletzungen erlag die er sich nach dem Attentat zuzuog übernahm Himmler die Verantwortung für die Vernichtungspolitik.

Das Protokoll wurde nicht Wort-für-Wort geschrieben, Eichmann überarbeitete die Notizen des Stenographen und veränderte sie um die „offzielle Sprache“ zu reflektieren. Peter Longerich, ein bekannter Holocaust Gelehrter, hat argumentiert dass das Protokoll als Richtlinie gelesen werden sollte die von Reinhard Heydrich und vom RSHA genehmigt wurde.

Das Protokoll können sie hier lesen:
https://www.ghwk.de/fileadmin/Redaktion/PDF/Konferenz/protokoll-januar1942_barrierefrei.pdf

Die Vernichtungslager

Name: Chelmno
Zeit: 8. Dezember 1941 – Januar 1945
Das erste Vernichtungslager das auf polnischen Boden errichtet wurde.
Die Opfer waren meist Juden aus dem Lodz Ghetto und in der Umgebung.
In Chelmno wurden mobile Gaskammern benutzt um die Opfer zu ermorden, d.h. sie wurden in einen LKW geladen der zum Begräbnisort fuhr. Während der fahrt wurde das Kohlenstoffdioxid, ausgestoßen vom LKW, zur ermordung benutzt. „Als die Deportierten das Lager erreichten wurde ihnen befohlen sich auszuziehen, ihr Eigentum wurde ihnen geraubt und sie wurden mussten in einen Lieferwagen steigen dessen Auspuffrohr mit dem innern verbunden war.“ Es gab nur drei jüdische Überlebende.
Tode: 300.000 Juden und 5.000 Sinti und Roma

Im März 1942, nachdem die Richtlinien für den geplanten Massenmord ausgearbeitet wurden in der Wannseekonferenz, haben die Deutschen drei Vernichtungslager an der östlichen Grenze des Generalgouvernements errichtet.

Name: Belzec, Sobibor und Treblinka
Zeit:
Belzec: März 1942 – Dezember 1942, Im Frühling 1943 haben die Nazis versucht die Spuren zu ihrer Morde zu verwischen indem sie die Leichen verbrannten.
Sobibor: Mai-Juli 1942 und Oktober 1942 bis Oktober 1943
Treblinka: Juli 1942 – August 1943

Der einzige Zweck dieser Lager war es die in Europa lebenden Juden zu ermorden als Teil des Plans der Endlösung. Hier wurden die permanenten Gaskammern gebaut.
Bei den Vernichtungslagern gab es keine Selektionen. Wenn also die Deportationszüge mit den Opfern ankamen – Männer, Frauen und Kinder – dann wurden sie direkt zu den Gaskammern geschickt. Die Standardmethode war Kohlenmonoxid, das in großen Behältern gespeichert war, in verschlossene Räume einzuleiten. Bevor jedoch die Opfer gezwungen wurden die Gaskammern zu betreten, mussten sie ihre Kleidung ausziehen und dann dicht gedrängt in die Kammer stehen. Innerhalb einer kurzen Zeit starben sie durch Erstickung. Jüdische Sklavenarbeiter mussten die Leichen dann entfernen und in ein großes Loch werfen, später wurden die Körper verbrannt in einem Versuch Beweise zu verstecken.
Dieser ganze Prozess dauerte nur wenige Stunden weshalb mehrere Transporte an einem Tag ermordet werden konnten.

Tode: 1.700.000 Juden (meist aus Polen)

Name: Majdnek
Zeit: Spät-1941 – Juli 1944
Ursprünglich für sowjetische Kriegsgefangene und Konzentrationslager für Polen.
Die Gaskammer und das Krematorium wurden im Jahr 1942 gebaut. Im Frühling desselben Jahres wurden tausende von Juden, Slowaken, Tschechen, Deutsche und Polen dort ermordet. Die Sowjetische Armee befreitete das Lager im Juli 1944.
Tode: ca. 78.000.

Name: Auschwitz-Birkenau
Zeit: Mai 1940 – Januar 1945
In den Vororten von Oswiecism errichtet, einer polnischen Stadt vom dritten Reich annektiert, wurde die Stadt in Auschwitz umbenannt – das Konzentrationslager wurde auch so benannt. Ursprünglich gebaut weil die „lokalen“ Gefängnisse überfüllt waren wegen der Massenverhaftung von Polen. Am 14. Juni 1940 erreichte der erste Gefangenentransport Auschwitz. Zuerst diente Auschwitz als Konzentrationslager wie vieler seiner Art die in den frühen 1930er Jahren errichtet wurden; Anfang 1942 wurde es zu einem der größten Vernichtungslager.

Es bestand aus zwei Teilen: Auschwitz, die älteste Anlage, war auf Boden und Gebäuden von polnischen Vorkriegsbarracken errichtet und wurde später „Auschwitz I“ genannt.
Und Birkenau, dessen Konstruktion im Jahr 1941 begann, wurde beim Dorf Brzezinka platziert, drei Kilometer entfernt von Oswiecism, bekannt als „Auschwitz II“. Das Eigentum polnischer Zivilisten die dort leben wurde beschlagnahmt und zerstört. In Birkenau war das meiste des Vernichtungsapparatus stationiert und auch der Ort wo die meisten Opfer ermordet wurden.
Gefangene: In Auschwitz I schwankte die Zahl der Gefangen um 15.000 – manchmal sogar bis zu 20.000; in Auschwitz II wurden über 90.000 Gefangene im Jahr 1944 gehalten.
Sklavenarbeit: Über 40 Unterlager wurden für den Zweck errichtet die Gefangenen auszubeuten. Diese mussten meist in deutschen Industrieanlagen und auf Bauernhöfen arbeiten. „The largest of them was called Buna (Monowitz, with ten thousand prisoners) and was opened by the camp administration in 1942 on the grounds of the Buna-Werke synthetic rubber and fuel plant six kilometers from the Auschwitz camp. On November 1943, the Buna sub-camp became the seat of the commandant of the third part of the camp, Auschwitz III, to which some other Auschwitz sub-camps were subordinated.“ (Memorial and Museum Auschwitz-Birkenau) (= „Das größte von ihnen war Buna (Monowitz, mit zehntausenden Gefangen) und wurde von der Lageradministration im Jahr 1942 auf dem Boden der synthetischen Gummi und Treibstofffabrik der Buna-Werke, sechs Kilometer von Auschwitz, gebaut. Im November 1943 wurde das Buna Unterlager Sitz des Kommandanten des dritten Teils des Lagers, Auschwitz III, dem manche Auschwitz Unterlager untergeordnet wurden.“)

Tode: 1.100.000 Juden, 70.000-75.000 Polen, 21.000 Roma und 15.000 Sowjetische Kriegsgefangene.

Auschwitz Umland, Sommer 1944
(Quelle: : United States Holocaust Memorial Museum, Animated Map)

Die Todesmärsche

Als sich das Ende des Zweiten Weltkriegs anbahnte und das deutsche Militär sich am Rande der Niederlage im Jahr 1945 befand, begannen die Deutschen damit die Gefangenen zu verlegen die noch laufen konnten um sie als Zwangsarbeiter/innen in Lager innerhalb Deutschlands einzusetzen. Bevor, während und nach den langen Märschen wurden große Gruppen von Gefangenen von den Nazis getötet.
Die Gefangenen mussten lange Entfernungen zurücklegen mit wenig oder gar keinem Essen, Wasser oder Erholung. Jene die nicht mithalten konnten oder weiterlaufen konnten wurden erschossen: „Während eines Marsches wurden 7.000 jüdische Gefangene, wovon 6.000 davon Frauen waren, von den Lagern in der Region Danzig die nördlich am Baltischen Meer grenzte verlegt. Bei diesem 10-Tages Marsch wurden 700 ermordet.“
(Quelle, übersetzt: US Holocaust Memorial Museum)
Für die wo das Ziel erreicht haben war es jedoch nicht vorbei, so bald sie da waren wurden sie ebenfalls hingerichtet.

Am 18. Januar 1945 begannen die Todesmärsche von Auschwitz.
Tausende von Gefangenen wurden erschossen bevor der Todesmarsch begann und 60.000 wurden gezwungen zur Stadt Wodzislaw zu marschieren, die meisten von ihnen waren Juden. 15.000 Menschen starben. 9 Tage später betrat die Rote Armee Auschwitz und befreite die noch wenig verbliebenen Gefangenen.

Am 25. Januar 1945 begann der Todesmarsch von Stutthof.
50.000 Gefangene, die meisten von ihnen Juden, wurden gezwungen das Lager zu verlassen. 5.000 von ihnen waren von Unterlagern und marschierten zum Baltischen Meer, dort wurden sie gezwungen ins Wasser zu gehen um dann durch Maschinengewehre hingerichtet zu werden. Über 25.000 starben während dieses Marsches.
Am 9. Mai 1945 betraten Sowjetische Streitkräfte Stuffhof.

Am 7. April 1945 begann der Todesmarsch von Buchenwald.
Die Nationalsozialisten haben das Lager evakuiert als amerikanische Streitkräfte sich ihn näherten. In Buchenwald wurden 30.000 Menschen gezwungen zu marschieren.
Etwa 10.000 Gefangene starben während dieses Todesmarsches.
Vier Tage später übernahmen die restlichen Gefangenen des KZ Buchenwald die Kontrolle über das Lager bevor die Amerikaner am selben Tag dort ankamen.

Am 26. April 1945 begann der Todesmarsch vom KZ Dachau.
Etwa 7.000 Gefangene wurden gezwungen das Lager richtung Tegernsee zu verlassen.
Der Marsch dauerte 6 Tage und die wo nicht mithalten oder weiterlaufen konnten wurden erschossen; viele andere Starben an Unterkühlung, Hunger oder Erschöpfung.
Nur drei Tage später befreiten die Amerikaner das KZ Dachau und befreiten auch jene die den Todesmarsch zum Tegernsee überlebt haben.

Die größten Todesmärsche von Auschwitz aus, Januar 1945
(Quelle: United States Holocaust Memorial Museum)

Das Ende des Zweiten Weltkriegs in Europa

Mit dem Ende des Zweiten Weltkriegs in Europa (im Pazifik tobte er noch immer gegen das Japanische Kaiserreich) endete auch der Völkermord an den Juden, den Slaven und der Massenmord an anderen Gruppen die die Nationalsozialisten als Minderwertig sahen.
Adolf Hitler hat den Selbstmord am 30. April 1945 gewählt und starb in seinem Führerbunker in Berlin. Millionen von verlorenen Menschenleben war das Resultat des völkermörderischen Krieges die von der Nazi Kriegsmaschinerie geführt wurde, ein totalitäres Regime dass von den meisten Deutschen unterstützt wurde und weite Teile Europas in Schutt und Asche gelegt hat.

Das primäre Ziel waren die Juden, die Slaven waren aber auch ein wesentliches Ziel im Vernichtungskrieg. Hier die Anzahl der Tode wie sie bis heute bekannt sind:

Zwischenzeitlich scheint sich was geändert zu haben auf der Website vom United States Holocaust Memorial Museum und dort gehen sie auch mehr ins Detail (zumindest finde ich nicht mehr diese Liste wie ich sie am 8. Dezember 2020 gespeichert habe).

„To accurately estimate the extent of human losses, scholars, Jewish organizations, and governmental agencies since the 1940s have relied on a variety of different records, such as census reports, captured German and Axis archives, and postwar investigations, to compile these statistics. As more documents come to light or as scholars arrive at a more precise understanding of the Holocaust, estimates of human losses may change.

The single most important thing to keep in mind when attempting to document numbers of victims of the Holocaust is that no one master list of those who perished exists anywhere in the world.“
(uhmm) (= „Um genaue Schätzungen des Ausmaßes der menschlichen Verluste zu machen verlassen sich Gelehrte, Jüdische Organisationen und Regierungsbehörden seit den 1940ern auf eine Vielzahl verschiedener Aufzeichnungen wie Einwohnererhebungen, erbeutete deutsche Archive und der der Achsenmächte und Nachkriegsuntersuchungen um diese Statistik zusammenzusetzen. Desto mehr Dokumente ans Tageslicht kommen oder Gelehrte ein besseres Verständnis vom Holocaust bekommen, können sich die Schätzungen der menschlichen Verluste ändern.“)

Das Ausmaß des Völkermords und der Verfolgung wird klar wenn man sich die Zahlen anzieht. Doch ist es auch wichtig daran zu erinnern, dass hinter jeder Nummer ein Individuum stand dessen Hoffnungen und Träume ebenfalls zerstört wurden. Die Mörder wollten ihre Würde und Individualität nehmen, deshalb ist es so wichtig dass die Namen der Opfer bekannt werden. Jedes Opfer hatte eine Familie, Freunde, eine Gemeinschaft – jene die das überlebt haben, haben entweder alles verloren oder den Großteil davon.
Als Vergleich, damit die Zahl erfasst werden kann: die Zweit- und Viertgrößte Stadt der USA (Los Angeles, Kalifornien und Houston, Texas) haben zusammen einen Bevölkerungsanteil von 6,463,160.

Dieses Foto zeigt Dawid Samoszul und wurde vermutlich in Piotrkow Trybunalski in Polen aufgenommen zwischen 1936 und 1938. Er war eines der Opfer die in Treblinka ermordet wurden. Er war 9 Jahre alt als er ermordet wurde (USHMM).

Jüdische Kämpfer im Zweiten Weltkrieg

Während des Zweiten Weltkriegs haben Hunderttausende von Juden an der Seite der Alliierten, der Partisanen und Widerstandskämpfern gekämpft. Insgesamt waren es 1,515,300 Juden die sich dem Kampf gegen Deutschland und seinen Verbündeten anschlossen. Als sich das Blatt des Krieges wendete und die ehemals besetzten Gebiete ab 1944 befreit wurden, gab es nicht mehr viele Juden die Soldat werden konnten aufgrund des Genozids.

Diejenigen die gedient haben konnten in allen Truppenteilen und allen Rängen gefunden werden, vom Scharfschützen bis zum General. Wenn sie gefangen genommen wurden, dann wurden sie üblicherweise von der Wehrmacht hingerichtet. In der Roten Armee wurden von den 200.000 jüdischen Gefallenen 35-40% sofort hingerichtet nachdem sie gefangen genommen wurden (= 70.000 bis 80.000).

Quelle: An Allen Fronten – Jüdische Soldaten im Zweiten Weltkrieg, S. 21
Das Chaim Herzog Museum des Jüdischen Soldaten im Zweiten Weltkrieg
(Quelle: https://www.jwmww2.org/About_The_Museum)
Das Buch „An Allen Fronten – Jüdische Soldaten im Zweiten Weltkrieg“ beinhaltete auch einen Link zu einer Website die die Geschichte über jüdische Soldaten erzählt:
„The Association for the Establishment of the Museum of the Jewish Soldier in World War II, is building the Museum of the Jewish Soldier in World War II, in order to tell the important and neglected chapter in the history of Jewish people, the story of the heroism alongside the Holocaust. It will also show the contribution of Jewish soldiers to the defeat of the Nazi regime and its threat to the very existence of the Jewish people. The museum will be named after the late Haim Herzog, the sixth president of the State of Israel.“

= „Die Vereinigung für die Errichtung des Museums des Jüdischen Soldaten im Zweiten Weltkrieg, baut ein Museum für den Jüdischen Soldaten des Zweiten Weltkrieg um das wichtige und vernachlässigte Kapitel in der Geschichte des jüdischen Volkes zu erzählen, die Geschichte des Heroismus neben dem Holocaust. Es wird auch den Beitrag jüdischer Soldaten zur Niederlage des Nazi Regime zeigen und die Bedrohung die es war für die bloße Existenz jüdischer Menschen. Das Museum wird nach dem verstorbenen Haim Herzog (17. September 1918 – 17. April 1997) benannt, der 6. Präsident des Staates Isreal.“
(Die Website ist nur auf English, Hebräisch und Russisch)

Moderner Antisemitismus

Das beispiellose Ausmaß und der Horror der NS-Politik hätte Antisemitismus auf ewige Zeiten diskreditieren sollen, leider war dies nicht der Fall und diese tödliche Irrationalität würde weiterhin unsere Welt heimsuchen.

Am 1. Juli 1946, nur ein Jahr nach dem Ende des Zweiten Weltkriegs, ereignete sich ein Pogrom in der polnischen Stadt Kielce. Bis zum Ende des Tages wurden 42 Juden getötet, 40 andere verletzt und zwei nicht-jüdische Polen starben ebenfalls. Auch wenn neun der Angreifer am 14. Juli 1946 hingerichtet wurden nach eiligen Justizermittlungen, so hat das Kielce Pogrom intensive Ängste in der bereits traumatisierten jüdischen Nachkriegsgemeinschaft entfacht.
Am 13. Januar 1953 wurden neun Ärzte – sechs davon waren Juden – der Vergiftung von Andrey A. Zhadnov (Sekretär des Zentralausschusses), der im Jahr 1948 starb, und Alexander S. Shcherbakov (Hauptverwaltung der Sowjetarmee), der im Jahr 1945 starb, angeklagt. Sie wurden beschuldigt für den amerikanischen und britischen Geheimdienst zu arbeiten, den versuchten Mord an mehreren Feldherren der Sowjetarmee und „den Interessen des internationalen Judentum zu dienen“. Stalin’s Tod am 5. März 1953 kam dazwischen und im April machte die Pravda eine Nachprüfung des Falls bekannt aus der hervorging dass die Beschuldigungen falsch waren und Geständnisse durch Folter erhalten wurden. Zwei starben aufgrund der Folter, die anderen wurden entlastet.
Diese letzte Episode von Stalin’s Herrschaft ist als die Ärzteverschwörung bekannt.

Nun zu zwei der jüngsten antisemitischen Vorfälle im 21. Jahrhundert, das Massaker der Terrororganisation Hamas werde ich ebenfalls miteinbeziehen.

Am 27. Oktober 2018 betrat Robert Bowser die Tree of Life Synagogue in Pittsburgh, PA, und schrie „Alle Juden müssen sterben“. Er eröffnete das Feuer und ermordete 11.
Hier die Namen jener die er ermordet hat: Irving Younger, Melvin Wax, Rose Mallinger, Bernice Simon, Sylvan Simon, Jerry Rabinowitz, Joyce Fienberg, Richard Gottfried, Daniel Stein, Cecil Rosenthal and David Rosenthal. Um mehr über sie zu lernen, können Sie auf CNN die Geschichten über diese Individuen lernen.
Es war der tödlichste Angriff auf die jüdische Gemeinschaft in der Geschichte der USA.
„It is important to understand this incident in the context of antisemitism in the U.S. In its annual 2017 Audit of Antisemitic Incidents, ADL found that the number of reported antisemitic incidents in the U.S. rose 57% in 2017, the largest single-year increase on record and the second highest number reported since ADL started tracking such data in 1979. There was a total of 1,986 incidents, which fall into three major categories: harassment, vandalism and assault.“

Die Opfer des Pittsburgh Terrorangriffs

Am 9. Oktober 2019 wurde die Synagoge in Halle, Deutschland, am Yom Kippur angegriffen – dem heiligsten Tag im Judentum. Der Terrorist versuchte in die Synagoge einzudringen wo um die 80 Menschen gebetet haben. Als er daran scheiterte suchte er die nahegelegensten Individuen auf; er ermordete zwei und verletzte zwei weitere – keiner von ihnen war der Synagoge angehörig. „German authorities confirmed the terror incident had an anti-Semitic motive and said that Balliet, a right-wing extremist, was both inspired by similar attacks and had hoped to inspire others to imitate him.“ (ADL)

Am 7. Oktober 2023 überfiel die Terrororganisation Hamas Israel und ermordete in bestialischer Weise 1.400 Isrealis und entführte mehr als 200. Die Hamas mordete und vergewaltigte. Solidarität folgte darauf, es gab aber auch pro-Hamas Demonstrationen die abgehalten wurden direkt nachdem Angriff die diesen Zivilisationsbruch und die Kriegsverbrechen befürworteten: „Seit dem Terrorangriff auf Israel vom 7. Oktober kommt es auch auf deutschen Straßen immer wieder zu Demonstrationen von Palästinensern und Unterstützern, bei denen einige Teilnehmer die islamistische Hamas bejubelten. Nicht immer ist dies so explizit wie im Münchener Fall oder auf der Berliner Sonnenallee am 7. Oktober.

Im Fokus der Ermittlungen steht häufig die Parole „From the river to the sea, Palestine will be free“. Hiermit wird ein freies Palästina auf dem Territorium zwischen Jordan und Mittelmeer gefordert – also dort, wo sich heute der Staat Israel befindet. Nach Einschätzung der Staatsanwaltschaft Berlin sowie von Ex-BGH-Strafrichter Thomas Fischer auf LTO ist dies jedenfalls im unmittelbaren zeitlichen Zusammenhang zum 7. Oktober eine strafbare Terror-Billigung gemäß § 140 StGB. Nach Ansicht der Koblenzer Generalstaatsanwaltschaft im Fall des Fußballspielers Anwar El Ghazi ist dies auch der Fall, wenn die Parole eine Woche nach dem Angriff auf Instagram geteilt wird.“
(Quelle: Legal Tribune Online, 08.11.2023)

Der drastische Anstieg antisemitischer Übergriffe ist und bleibt erschütternd, so gab es zwischen den Zeitraum zwischen dem 7. Oktober und 9. November bereits 80 Fälle von Sachbeschädigung die Ermittlungsbehörden als antisemitische Straftat werten (unter anderem der Brandanschlag auf eine Synagoge in Berlin oder in Aachen wo ein Iraker versucht hat die Scheibe eine Synagoge einzuschlagen). Auch der Anstieg des Antisemitismus vor dem Verbrechen der Hamas ist zu bennen, unter anderem durch Gruppierungen wie den „Querdenkern“ und den so-genannten Reichsbürgern.

Wie wichtig der Kampf gegen den Antisemitismus ist hat der Antisemitismusbeauftragte von Baden-Württemberg, Michael Blume, exzellent in seiner Rede am 9. November gesagt:
Wer den Antisemitismus nur der Jüdinnen und Juden zuliebe bekämpfen wollte, hat noch überhaupt nicht begriffen, wie gefährlich dieser Verschwörungsglauben ist! Ich sage das voller Ernst: Diejenigen von Ihnen und von uns, die sich glaubwürdig gegen jeden Antisemitismus engagieren, schützen am Ende des Tages auch das Leben derjenigen, die sich jetzt noch sicher und erhaben wähnen.

Radikale Antisemiten sind nicht demokratie- und damit auch nicht friedensfähig. Der Antisemitismus bedroht uns alle. Wir müssen ihm tatsächlich mit allen Mitteln begegnen, im Notfall auch polizeilich, auch militärisch.“


Zweiter Bericht des Beauftragten der Landesregierung Baden-Württemberg gegen Antisemitismus (102 Seiten)
https://www.landtag-bw.de/files/live/sites/LTBW/files/dokumente/WP17/Drucksachen/5000/17_5086_D.pdf

Die Antisemitismus Studie

Am 11. November 2019 veröffentlichte die Anti-Defamation League (ADL) eine weltweite Studie in der Menschen aus 18 Ländern befragt wurden. Hier die zentralen Ergebnisse wie sie von der ADL in einer Pressemitteilung veröffentlicht hat:

  • Antisemitische Einstellungen
    Von den 14 europäischen Ländern in der die Umfrage gehalten wurde, fallen fast einer von vier (25%) in diese Kategorie, das heißt sie glauben an die Mehrheit der antisemitischen Stereotypen von dem ADL Index.
  • Antisemitische Stereotype
    In Zentral- und Osteuropa ist der Stereotyp dass Juden die Finanz- und Geschäftswelt kontrollieren weit verbreitet und hartnäckig. Als sie befragt wurden ob sie mit dem Statement „Juden haben zu viel Macht in der Geschäftswelt“ übereinstimmen, haben 72% der Ukrainer, 71% der Ungarn, 56% der Polen und 50% der Russen zugestimmt.
  • Doppelte Loyalität/Illoyalität
    In Westeuropa bleibt der Stereotyp der doppelten Loyalität weit verbreitet.
    Mehr als 40% der Befragten in Österreich, Deutschland, Italien, den Niederlanden und Spanien glauben dass Juden loyaler zu Israel als ihrem eigenen Land sind.
    In Brasilien und Südafrika war es noch größer mit 75% und 60%.
    Kanada, dass insgesamt nur bei 8% im Index liegt, erreichte hier 25%.
  • „Die Juden reden noch immer zu viel darüber was ihnen während den Holocaust passiert ist“
    In vielen europäischen Ländern wurde diese Aussage von einem großen Segment der Bevölkerung unterstützt. Selbst in Deutschland schneidete es bei 42% ab.
    In anderen Ländern in denen es verbreitet war: Österreich (44%), Belgien (40%),
    Italien (38%) und Spanien (37%).
  • Politischer Diskurs und Antisemitismus
    In Polen ist die Erinnerung an den Holocaust und Entschädigungsfragen ebenfalls wichtig. Als sie gefragt wurden ob sie mit der Aussage „Die Juden reden noch immer zu viel darüber was ihnen während den Holocaust passiert ist“ übereinstimmen, haben 61% befürwortend geantwortet. Im Jahr 2019 stieg diese Zahl auf 74%. Zum Vergleich: in Schweden erreichte es 15%, im Vereinigten Königreich 18% und den Niederlanden 31%.
  • Antisemitische Stereotype unter Muslimen
    In den sechs Ländern in denen untersucht wurde (Belgien, Frankreich, Deutschland, Italien, Spanien und Großbritannien) war es erheblich höher als in der Gesamtbevölkerung. Jedoch war beträchtlich weniger wenn verglichen mit Antwortenden aus dem Nahen Osten oder Nordafrika (in 2014 befragt).
    Die ADL schließt daraus, dass es möglicherweise „die Auswirkungen von Holocaust Bildung, dem Kontakt gegenüber Juden und den sozialen Werten von Akzeptanz und Toleranz sind“.
  • Abnahme des Antisemitismus
    In Italien und Österreich gab es eine wesentliche Abnahme von antisemitischen Einstellungen. In Italien fiel es bei 11% und in Österreich bei 8%. Insgesamt blieb es unverändert in Belgien mit 24%, Deutschland mit 15% und Dänemark mit 10%.

Methodik der Recherche

Auf ihrer Website erläutern sie wie sie vorgegangen sind, deshalb werde ich ein Teil ihrer Erläuterung hier wiedergeben.

Für die Recherche über die Einstellungen und Meinungen zu Juden hat die ADL das First International Researches beauftragt um es in 100 Ländern zu untersuchen.
Die Untersuchung vor Ort und die Sammlung von Daten für die globale öffentliche Meinung wurden vom Anzalone Liszt Grove Research ausgeführt und koordiniert.

101 Länder wurden befragt sowie die palästinensischen Gebiete in der West Bank und Gaza. Die Mittel die zur Befragung eingesetzt wurden waren Festznetztelephone, Mobiltelephone, und persönliche Diskussionen in 96 Sprachen. Insgesamt 53.100 Befragungen. Das Alter der befragten Bürger war 18 Jahre oder darüber.
Nun zur Fehlertoleranz:

Befragtes GebietFehlertoleranz
Globaler Durchschnitt+0,97 %
Länder/Territorien
(n = 500 Befragungen)
+4,4 %
Länder
(n = 1.000 Befragungen)
+3,2 %
Für Teilgruppen ist die Fehlertoleranz höher je nach Geographie

Alle Antwortenden wurden zufällig ausgewählt. Für Festznetz- und Mobiltelephone wurden zufällige digitale Wählscheiben benutzt; für persönliche Diskussionen wurden geographisch geschichtete, zufällig-ausgewählte Probenahmestelle für jedes Land benutzt.

Schließlich, damit es für die Bevölkerung repräsentativ ist, wurden die Daten mit anderen Maßen gewichtet, darunter das Alter, Geschlecht, Religion, städtisch/ländliche Region, Ethnie und die gesprochenen Sprachen.

Bevor die Umfrage begann hat der Interviewer den Befragten folgendes Statement vorgelesen: „Ich werde Ihnen nun eine Reihe von Aussagen vorlesen, manche die von ihnen vielleicht als richtig und manche vielleicht als falsch erachtet werden. Bitte sagen sie mir, welche vermutlich richtig und welche vermutlich falsch sind.“

Und die folgenden Aussagen wurden benutzt (übersetzt):

  1. Juden sind loyaler zu Israel als zu [dem Land/die Länder in denen sie leben]1.
  2. Juden haben zu viel Macht auf dem internationalen Finanzmarkt.
  3. Juden haben zu viel Macht über globale Angelegenheiten.
  4. Juden denken sie wären besser als alle anderen.
  5. Juden haben zu viel Macht über die internationalen Medien.
  6. Juden sind verantwortlich für die meisten (Welt)-kriege.
  7. Juden haben zu viel Einfluss in der Geschäftswelt.
  8. Die Juden kümmern sich nicht um irgendwen außer ihrer eigenen Leute.
  9. Die Menschen hassen die Juden wegen der Art und Weise wie sich Juden verhalten.
  10. Die Juden haben zu viel Kontrolle über die amerikanische Regierung.
  11. Juden reden noch immer zu viel über das was ihnen während dem Holocaust geschehen ist.

1 Die folgende Notiz wurde zur Aussage hinzugefügt: „Antwortente die in Ländern leben mit einer geschätzten jüdischen Bevölkerung größer als 10.000 oder mehr als 0,1% der Gesamtbevölkerung, oder wo die ADL früher Befragungen durchgeführt hat, wurde die Aussage vorgelesen „Juden sind loyaler zu Isreal als zu diesem Land“. Antwortente die in anderen Ländern lebten wurde folgende Aussage vorgelesen: „Juden sind loyaler zu Israel als zu den Ländern in denen sie leben.“

Jüdische Kultur

Einer der besten Wege um Vorurteile zu entkräften ist durch das Kennenlernen von Kulturen, in diesem Fall Judaismus. In diesem Beitrag fange ich mit der Einführung in den jüdischen Kalender und Feiertage an.

Der Jüdische Kalender

Der jüdische Kalender ist ein Mondkalender. Um sicherzustellen dass jeder Monat im jeden Jahr in derselben Jahreszeit bleibt, wir die Position der Sonne beobachtet und dementsprechende Anpassungen gemacht. Während der Talmudischen Ära (70 n. Chr. bis 500 n. Chr.; beginnend mit der Zerstörung von Jerusalem und des Zweiten Tempel, endet mit dem aufzeichnen des Babylonischen Talmuds) haben Jüdische Gelehrte die Dauer eines Mondmonats auf 29 Tage, 12 Stunden, 44 Minuten und 3 1/3 Sekunden berechnet; wenn mit modernen Forschungsergebnissen verglichen, haben sie sich um die tatsächliche Dauer eines Mondmonats um nur 1/3 Sekunden vertan.

Die Monate beginnen im Frühling und das Jahr startet im 7. Monat.

Die jüdischen Monate und die besonderen Daten (v. Datum)
(Quelle: Chabad.org)

Anzahl der Tage im Jeden Monat:

  1. Nissan (März-April) 30 Tage
  2. Ijjar (April-Mai) 29 Tage
  3. Siwan (Mai-Juni) 30 Tage
  4. Tammus (Juni-Juli) 29 Tage
  5. Aw (Juli-August) 30 Tage
  6. Elul (August-September) 29 Tage
  7. Tischri (September-Oktober) 30 Tage
  8. Marcheschwan (Oktober-November) 29 bzw. 30 Tage
  9. Kislew (November-Dezember) 30 bzw. 29 Tage
  10. Tewet (Dezember-Januar) 29 Tage
  11. Schwat (Januar-Februar) 30 Tage
  12. Adar (Februar-März) 29 Tage

Der Grund warum der jüdische Kalender anders beginnt wird auf der Website unter der Tabelle erklärt: „Nissan ist der erste Monat des jüdischen Kalenders. Bevor die Juden Ägypten verlassen haben, am ersten Tag des Monats Nissan, hat G-tt Moses und Aaron erzählt: „Diesen chodesh (Neumond oder neuer Monat) soll für euch der erste Monat sein.“
Daher die Besonderheit des jüdischen Kalenders: das Jahr beginnt am Rosch ha-Schana, der erste Tag des Monats Tischri (den Jahrestag der Schöpfung von Adam und Eva), aber Tischri ist nicht der erste Monat. Rosch ha-Schana wird in der Torah eigentlich als „erster Tag des siebten Monats“ referenziert.


Wie es mit den Kalendern ist die wir gewöhnt sind, hat ein Jahr zwölf (Mond-) Monate.
Jedoch gibt es 354 Tage im Jahr (6 Monate mit 30 Tagen und 6 Monate mit 29 Tagen).
In einem 19-Jahre Zyklus wird das Mondjahr mit dem Sonnenjahr ausgeglichen, da
19 Sonnenjahre auf 228 Monate kommen es annähernd an die 235 Mondmonate an.
Im 19-Jahre Zyklus wird ein Monat mit 30 Tagen siebenmal hinzugefügt. Daher beinhaltet der jüdische Kalender 30-monatliche Schaltjahre die gewöhnlich 384 Tage vereinigen.

Jedoch wird es noch komplizierter. Der Anfang des Jahres wird nicht immer an dem astronomisch berechneten Tag gefeiert, sondern wird verschoben. Der häufigste und wichtigste Grund für diese Verschiebung ist ein kultureller, ein Neujahrstag darf demnach nie an einem Sonntag, Mittwoch oder Freitag sein. Wenn es astronomisch berechnet wurde das ein Neujahrstag auf einen obengenannten Tage fällt, dann wird der Anfang des Jahres verschoben. Hier ist es auch wo wir sehen warum zwei Monate im Kalender entweder 30 oder 29 Tage haben, wenn es notwendig ist kann dies leicht angepasst werden.
Auf diese Weise gibt es sechs verschiedene Jahre im jüdischen Kalender:
das regulär vorkommende mit 354 Tage, das ungewöhnliche mit 355 Tagen und das defizitäre Jahr mit 353 Tagen. Zusätzlich gibt es noch drei Schaltjahre mit 383, 384 und 385 Tagen.

Der Babylonische Kalender
(Quelle: https://webspace.science.uu.nl/~gent0113/babylon/babycal.htm)
Der jüdische/hebräische Kalender basiert auf dem babylonischen Kalender, letzteres erfuhr viele Veränderungen über die Zeit hinweg bis sich auf das 19-Jahre Zyklus geeinigt wurde im Jahr 500 v. Chr.

Wie es die Website – oberhalb verlinkt – erklärt:

Initially, the insertion of an intercalary month was probably decided by considering various non-astronomical signs, such as the weather, the flight of migratory birds, the ripening of fruits and crops, etc.

Later the insertion of an intercalary month appears to have based on the observation of the heliacal rising of certain stars such as MUL.MUL (Pleiades) or MUL.KAK.SI.SA (Sirius). Continued observations of the heliacal rising of selected stars probably led to the discovery of regular intercalation patterns such as the 8-year and 19-year cycles.

After about 535 BCE regular intercalation schemes were used, first the
octaeteris (with three intercalary months in every eight years) and, after about 500 BCE, the 19-year cycle (with seven intercalary months in each cycle). Counting from the first year of Nabonassar (747 BCE), the years 3, 6, 8, 11, 14 and 19 were augmented by adding an extra Addāru [Addāru šanû = Addāru II = XIIb] at the end of the year and an additional Ulūlū [Ulūlū šanû = Ulūlū II = VIb] in the middle of year 17 [counting from 1 SE, the begin of the Seleucid Era, the intercalary years were 1, 4, 7, 9, 12, 15 and 18 in each 19-year cycle].

Babylonien belegte eine Fläche im südöstlichen Mesopotamien zwischen der Tigris und dem Euphrat Fluss (wo heutzutage der Irak liegt, oder um genauer zu sein von Baghdad bis zum Persischen Golf). Da Babylonien für Jahrhunderte die Hauptstadt war, wurde später die ganze Kultur in der Region als babylonisch bezeichnet.
Die erste Niederlassung gab es um 4000 v. Chr. bis es zur politischer Prominenz um ca. 1850 v. Chr. aufstieg, die Fläche war zwischen den Sumer im südosten und den Akkadern im nordwesten aufgeteilt. Im Jahr 539 v. Chr. erbeuteten die Perser unter Cyprus den Großen Babylonien vom Nebuchadrezzar’s letzten Nachfolger Nabonidus (seine Regentschaft begann im Jahr 556 v. Chr. und endete damit um 539 v. Chr.).
Alexander der Große eroberte Babylon im Jahr 339 v. Chr. und während er geplant hatte Babylon zur Hauptstadt seines Reiches zu machen, haben die Seleukiden nach seinem Tod Babylon aufgegeben.
Laut der Website hat sich eine Verschiebung um einen Monat „in der Zuordnung der makedonischen Monate mit den babylonischer Monate“ zugetragen zwischen 31 n. Chr. und 46/47 n. Chr.

Wenn es um die Woche an sich geht, ist es dasselbe wie bei uns: es gibt 7 Tage.
Jedoch haben sie keine Namen, stattdessen haben sie eine Ordinalzahl.
Nur der 7. Tag der Woche hat einen Namen: der Ruhetag Sabbat.

Ein Kidduschbecher, zwei Schabbatkerzen und ein Challahtuch (für den Hefezopf)
(Bildquelle: Wikipedia)

Die länge des Tages ist selbstverständlich 24 Stunden, der Tag beginnt jedoch schon um 18:00 Uhr. Wohingegen unser Tag nach Mitternacht beginnt, beginnt ihr neuer Tag bei Abenddämmerung sobald die Sterne sichtbar sind1. Deswegen beginnen der Sabbat und die Feiertage am Abend davor. Das Christentum hat diese Weise des zählen nur für Weihnachten beibehalten, daher heißt es Heiligabend.

Zuletzt ist noch der Anfangspunkt eines jeden Jahres zu nennen: dies beginnt am Schöpfungstag unserer Welt die nach dem Judaismus im Jahr 3761 v. Chr. war.
Auf dieses Jahr kamen sie nachdem sie die in der Bibel enthaltenen Genealogie und Jahre der Existenz bis zu Adam gerechnet haben.

Jüdische Feiertage1

Es gibt verschiedene Fest- und Gedenktage im jüdischen Kalender: da wären zunächst der Sabbat und Feiertage zu nennen, dann gibt es die Halbfeiertage und schließlich die Gedenktage.

Unter ihnen ist der Sabbat der wichtigste, wöchentlich wiederkehrende, Ruhetag, die anderen sind in zwei verschiedenen Gruppen unterteilt:

a) die ernsten Festtage
b) die freudigen Festtage
Die erste Gruppe besteht aus zwei Festen:
1. dem Neujahrsfest (Rosch ha-Schana) am 1. und 2. Tischri
2. dem Versöhnungstag (Jom Kippur) am 10. Tischri.
Die zweite Gruppe setzt sich aus den drei sogennanten Wallfahrtsfesten zusammen.
Es sind dies:
1. Pessach (bei Luther Passah) vom 15.-22. Nissan
2. Schawuot (Wochenfest) am 6. und 7. Siwan
3. Sukkot (Laubhüttenfest) vom 15.-23. Tischri

Neben diesen Hauptfeiertagen gibt es noch Halbfeiertage und Gedenktage, letzteres ist in freudige und traurige (Fasttage) unterteilt.
Die Halbfeiertage bestehen aus:
a) dem Neumondstag
b) dem Mitteltagen von Pessach und Sukkot
In Israel gibt es am Ende von Pessach und Sukkot jeweils nur einen Feiertag, so dass bereits der zweite Tag nur Halbfeiertag ist. Der zweite Tag des Wochenfests entfällt auch hier.

Nun zu den wichtigsten freudigen Gedenktagen:
a) Chanukka (Fest der Tempelweihe) acht Tage vom 25. Kislew an
b) Purim (Losfest) am 14. Adar
c) der 15. Schwat (Neujahrsfest der Bäume)
d) Lag ba-Omer (der 33. Tag der Omerzählung zwischen Pessach und Schawuot)
am 18. Ijjar

Schließlich noch zu den traurigen Gedenktagen von denen vier mit der Belagerung und Zerstörung des Tempels verbunden sind:
a) der 3. Tischri
b) der 10. Tewet
c) der 17. Tammus
d) der 9. Aw
e) der 13. Adar, der Tag unmittelbar vor Purim (Fasten Ester)

Sabbat

Regelmäßige vorkommende Ruhetage waren in der Antike unbekannt, deshalb war die Einführung des Sabbats durch den Judaismus, als ein Tag der Ruhe nach sechs Werktagen, eine große soziale Errungenschaft. Im Pentateuch steht geschrieben, dass an diesem Tag keine Arbeit zu verrichten ist, dasselbe gilt für Diener, Fremde und Vieh.

Das Pentateuch
(Quelle 1: https://jewishencyclopedia.com/articles/12011-pentateuch)
(Quelle 2: https://www.buecher-wiki.de/index.php/BuecherWiki/Pentateuch)
Mit dem Pentateuch sind die fünf Bücher Moses gemeint. Es ist eine griechische Anpassung des hebräischen Ausdrucks „ḥamishshah ḥumshe ha-Torah“ (fünf-fünftel des Gesetzes). Es betrifft die fünf Bücher Genesis, Exodus, Leviticus, Numeri und Deuteronomium was darauf hinweist dass sie als eins zu sehen sind. Als Urheber, außer für die letzten 8 Verse die Moses Tod beschreiben, wird Moses selbst gesehen. Jedoch haben die Ungereimtheiten und die ’scheinbaren Widersprüche‘ die Aufmerksamkeit von Rabbinern auf sich gezogen die dies schlichten wollten.

Der folgende Textabschnitt ist aus dem Englischen, wie im Originaltext dieses Eintrags:
„A catena of such reconciliations was given by Manasseh ben Israel in his „Conciliador“ (1651). Abraham ibn Ezra was, however, the only Jewish exegete in the Middle Ages to cast any doubt upon the Mosaic authorship, and then only obscurely and with regard to a few detached passages, as in the instances of the reference to the Canaanite (Gen. xii. 6), that to Og’s bedstead (Deut. iii. 11), and that to Moses (ib. xxxix. 9; see his commentary on Deut. i. 1). Spinoza, in his „Tractatus Theologico-Politicus“ (1671, viii., ix.), goes so far as to attribute the composition of the Pentateuch not to Moses, but to Ezra, which view appears to have existed even in the time of the Apocrypha (comp. II Esd. xiv. 21-22). This and other denials of Mosaic authorship led to a new line of defense by Richard Simon, who regarded the Pentateuch as being made up by Moses from earlier documents. This was followed by the hypothesis of Astruc, that the book of Genesis was made up by Moses from two sources, one of which used the word „Elohim“ for God, and the other „Yhwh.“

Am Tag des Sabbat (welcher am Freitagabend beginnt) wird die Synagoge besucht um dort zu beten – für den Rest der Woche ist es erlaubt dies zuhause zu tun. Für die Zelebrierung des Sabbat in den eigenen vier Wänden bereitet die Hausfrau eine Platte mit zwei Brotlaiben vor und bedeckt diese mit einem Stoff. Und wie Sie bereits oben gesehen haben, wird ebenfalls ein Wein vorbereitet und die Schabbatkerzen angezündet (üblicherweise zwei). Da das anzünden einer Kerze aber als Arbeit angesehen wird, muss dies einen Tag zuvor geschehen. Traditionell ist dies die Aufgabe der Frau.

„Diese beiden silbernen Schabbat-Leuchter sind mit dem Kürzel H. St. versehen, das in lateinischen Buchstaben jeweils in die Bodenplatte eingraviert ist. Die Initialen stehen für Henriette Steinhausen, der diese Leuchter gehörten. Ihre Enkelin Rose Steinhausen schenkte die beiden Leuchter dem Museum.“ (Quelle: Jüdisches Museum Frankfurt)

Es gibt drei verpflichtende Mahlzeiten: am Abend, am Morgen und am Mittag.
Bevor man sich an der Morgensmahlzeit beteiligt, muss man den Gottesdienst in einer Synagoge besuchen. Wegen der langen Dauer der Messe findet es spät am Morgen statt.
Der Gottesdienst besteht aus Morgengebeten mit Vorlesungen aus der Tora und der Propheten, sowie ein zusätzliches Gebet das relativ lang ist.
Nach der Rückkehr von der Synagoge wird die Weinsegnung vom Kopf des Haushalts vollzogen und Segnungen werden ausgesprochen. Hierzu sind die zwei Brotlaibe notwendig.

Ein Kidduschbecher der von Conrad Klein um 1715/1719 hergestellt wurde
(Quelle: Germanisches Nationalmuseum)

Der Habdala markiert das Ende des Sabbat. Es ist hebräisch für „Abtrennung/Trennung“ und referenziert zu der Abtrennung die am Ende des Sabbats oder eines jüdischen Feiertags gemacht wird um das Heilige vom alltäglichen zu trennen. Jüdische Tage beginnen und enden mit der Abenddämmerung, deshalb kann es nur gesagt werden wenn die Nacht Über den Samstag schon hineingebrochen ist.

Eine kurze Version von dem Prozess wie es auf der Website Chabad steht:

1. Es wird ein Becher randvoll mit koscheren Traubensaft oder Wein gehalten, das Familienoberhaupt rezitiert neun freudvolle Zitate von der hebräischen Bibel. Der hagafen Segen, der immer vor der Zunahme des Getränk gesagt wird, wird rezitiert und jeder antwortet mit „Amen“.

2. Der Vorleser sagt dann einen kurzen Segen vor, daraufhin folgt wieder ein „Amen“. Jeder nimmt dann einen Dufthauch auf von würzigen Kräutern, Ölen oder Gewürzen.

3. Nach dem nächsten Segen antwortet wieder jeder mit „Amen“ und halten ihre nah ans Kerzenlicht damit sie die Reflektion des Lichts auf ihren Fingernägeln sehen.

4. Der Vorleser sagt schließlich ein letzten aber bisschen längeren Segen auf, gefolgt von einem „Amen“, und dann setzen sich alle hin um den Wein (oder Traubensaft) zu trinken.

Es wird zu einem multisensorischen Erlebnis durch die Benutzung von Wein, Kräutern und Licht. Auch wenn es sich widersprüchlich anhört, so dient diese Trennung auch der Verbindung zum Rest der Woche: „Wenn die Grenzen zwischen dem Heiligen und dem alltäglichen verschwimmt, dann ist das Heilige nicht länger heilig und das alltägliche verbleibt mit nichts mehr das Auftrieb geben könnte. Indem die Trennung zwischen dem Sabbat und den der Arbeitswoche definiert wird, wird die Beziehung zwischen ihnen etabliert – eine Beziehung in dem der Sabbat die transzendente Vision den Rest der Woche übermittelt, und in die sechs Tage des alltäglichen Lebens münden, sublimiert durch die Heiligkeit des Sabbats.“

Die Kerzen werden mit dem übergelaufenen Wein erloschen (mit Absicht getan um den „übergefüllen Becher an Segen“ für die kommende Woche zu symbolisieren).

Ende

Es erfordert enorme und fortlaufende Bemühugen um den Antisemitismus zu bekämpfen, und damit es siegreich ist muss die Zivilgesellschaft mitinvolviert werden – durch schreiben, organisieren und/oder lesen. Ob Sie auf Ihrem eigenen Blog schreiben – sowie ich – oder Leserbriefe; ob Sie etwas auf der lokalen oder der überregionalen Ebene organisieren (vielleicht sind Sie bereits schon Mitglied einer Partei oder eines Vereins); ob Sie mit Freunden reden oder neue Kontakte finden um ein Netzwerk aufzubauen; oder ob sie über das Thema Bücher, Magazine oder Online Artikel lesen. Aktive Beteiligung umfasst vieles!

Wenn es zu der Eisernen Front kommt, bzw. die neue Version (wie auch immer die Allianz am Ende genannt werden mag): das demokratische System der Gewaltenteilung, Menschen- und Bürgerrechte, der Schutz von Minderheiten und die Bekämpfung von antidemokratischen Kräften ist essentiell.

Nur eine funktionsfähige Demokratie kann die gleichberechtigte Behandlung von Minderheiten garantieren; es stellt sicher und schützt die Fähigkeit sich zu organisieren, die Meinungsfreiheit um zu kritisieren und die Sicherheit damit man sich selbst frei entfalten kann – am Ende kommt es auf uns an, das Volk.

Die Macht geht vom Volke aus, lasst uns diese Macht nutzen um die Reaktionären und Autoritären erbittert zu bekämpfen welche vorhaben unseres demokratisches System abzuschaffen, Hass verbreiten um Spaltung zu säen und Lügen erzählen um die Realität zu verwässern.

Update (13. Oktober 2024, 17:05 Uhr): längst überfällig ist hier der Eintrag als PDF.
Die Quellen sind auch dort niedergeschrieben. Insgesamt 51 Seiten.

Quellen

Antisemitismus in Europa

Jews in England 1290
https://www.nationalarchives.gov.uk/education/resources/jews-in-england-1290/

Persecution of the Jews and Knights Templar
https://www.britannica.com/biography/Philip-IV-king-of-France/Conflict-with-the-papacy#ref5658

1492 Ban on Jews Is Voided by Spain
https://www.nytimes.com/1968/12/17/archives/1492-ban-on-jews-is-voided-by-spain-1492-ban-on-jews-is-voided-in.html

The Edict of Expulsion of the Jews
http://www.sephardicstudies.org/decree.html

Holy Roman Empire summary
https://www.britannica.com/summary/Holy-Roman-Empire

Germany from c. 1760 to 1815
https://www.britannica.com/place/Germany/Germany-from-c-1760-to-1815

Magazine: ZeitGeschichte – 1700 Jahre Jüdisches Leben in Deutschland
Zwischen Selbstbehauptung und Verfolgung (Nr. 6/2021)
Preis: 8,50 € (Germany), 9,90 € (Austria, Lower Countries), 11,90 € (France, Italy and Spain),
136 SEK (Sweden) and 14,50 CHF (Switzerland)

Black Hundreds
https://www.britannica.com/topic/Black-Hundreds


Kyiv’s Bloody October: Archival Documents of the Jewish Pogroms of 1905 (PDF)
https://www.bsb-muenchen.de/mikro/lit511.pdf

Pogrom
http://www.encyclopediaofukraine.com/display.asp?linkpath=pages%5CP%5CO%5CPogrom.htm

Pogrome in Rußland 1903-1905/6 (text composed in English)
https://www.uni-heidelberg.de/fakultaeten/philosophie/zegk/sog/loewe_artikel_pogrome.html#_edn217

Introduction to the Holocaust
https://encyclopedia.ushmm.org/content/en/article/introduction-to-the-holocaust

Die Schutzjuden, ihre Rechte und Pflichten
http://www.juden-in-mecklenburg.de/Geschichte/Schutzjuden

Der Holocaust

25 Points of NSDAP
https://www.vaholocaust.org/25-points-of-nsdap/

Das 25-Punkte-Programm der Nationalsozialistischen Deutschen Arbeiterpartei
http://www.documentarchiv.de/wr/1920/nsdap-programm.html

Vor 85 Jahren: Nürnberger Gesetze erlassen
https://www.bpb.de/kurz-knapp/hintergrund-aktuell/501380/vor-85-jahren-nuernberger-gesetze-erlassen/

Directives for the Treatment of Political Commissars („Commissar Order“) (June 6, 1941)
https://ghdi.ghi-dc.org/sub_document.cfm?document_id=1548

Boycott of Jewish Businesses
https://encyclopedia.ushmm.org/content/en/article/boycott-of-jewish-businesses

1938 – „The Fateful Year“
https://www.yadvashem.org/holocaust/about/nazi-germany-1933-39/1938.html

Zbaszyn (Word, 2 pages)
https://www.yadvashem.org/odot_pdf/Microsoft%20Word%20-%206390.pdf

Invasion of Poland, Fall 1939
https://encyclopedia.ushmm.org/content/en/article/invasion-of-poland-fall-1939

The Molotov-Ribbentrop Pact (August 1939)
https://www.jewishvirtuallibrary.org/the-molotov-ribbentrop-pact-august-1939

Der deutsch-sowjetische Nichtangriffsvertrag mit geheimem Zusatzprotokoll
https://www.ns-archiv.de/krieg/sowjetunion/vertrag/nichtangriffspakt.php

Poland: Maps
https://encyclopedia.ushmm.org/content/en/gallery/poland-maps

Polish Victims
https://encyclopedia.ushmm.org/content/en/article/polish-victims

German Invasion of Western Europe (May 1940)
https://encyclopedia.ushmm.org/content/en/article/german-invasion-of-western-europe-may-1940


World War II Casualties by Country
https://worldpopulationreview.com/country-rankings/world-war-two-casualties-by-country

Invasion of the Soviet Union (June 1941)
https://encyclopedia.ushmm.org/content/en/article/invasion-of-the-soviet-union-june-1941

Einsatzgruppen (Mobile Killing Units)
https://encyclopedia.ushmm.org/content/en/article/einsatzgruppen

The Nazi War Atlas of Operation Barbarossa
https://blogs.loc.gov/loc/2019/12/the-nazi-war-atlas-of-operation-barbarossa/

What Happened at Babi Yar, the Ukrainian Holocaust Site Reportedly Struck by a Russian Missile?
https://www.smithsonianmag.com/history/babi-yar-ukraine-massacre-holocaust-180979687/

The “Holocaust by Bullets” in Ukraine
https://www.nationalww2museum.org/war/articles/ukraine-holocaust

Einsatzgruppen massacres in eastern europe, Babi Yar indicated
https://encyclopedia.ushmm.org/content/en/map/einsatzgruppen-massacres-in-eastern-europe-babi-yar-indicated

Wannsee Conference
https://www.britannica.com/event/Wannsee-Conference

Wannsee Conference Attendees
https://www.jewishvirtuallibrary.org/wannsee-conference-attendees

Die Teilnehmer an der Konferenz
https://www.ghwk.de/de/konferenz/teilnehmer

Wannsee Protocol
https://encyclopedia.ushmm.org/content/en/article/wannsee-protocol

Protocol of the Wannsee Conference, January 20, 1942
https://www.yadvashem.org/docs/wannsee-conference-protocol.html

The Death Camps
https://www.yadvashem.org/holocaust/about/final-solution/death-camps.html#narrative_info

Memorial and Museum | KL Auschwitz-Birkenau
https://www.auschwitz.org/en/history/kl-auschwitz-birkenau/

Auschwitz – Animated Map/Map
https://encyclopedia.ushmm.org/content/en/gallery/auschwitz-maps

Death Marches
https://encyclopedia.ushmm.org/content/en/article/death-marches-1

Das Ende des Zweiten Weltkriegs

Documenting Numbers of Victims of the Holocaust and Nazi Persecution
https://encyclopedia.ushmm.org/content/en/article/documenting-numbers-of-victims-of-the-holocaust-and-nazi-persecution

The 200 Largest Cities in the United States by Population 2022
(used at the end for reference)
https://worldpopulationreview.com/us-cities

Book: An Allen Fronten – Jüdische Soldaten im Zweiten Weltkrieg
Author: Wladimir Struminski
Publisher: Hentrich & Hentrich
Pages: 96
ISBN: 978-3-942271-80-6

About the Museum
https://www.jwmww2.org/About_The_Museum

Moderner Antisemitismus

The Kielce Pogrom: A Blood Libel Massacre of Holocaust Survivors
https://encyclopedia.ushmm.org/content/en/article/the-kielce-pogrom-a-blood-libel-massacre-of-holocaust-survivors

Doctor’s Plot
https://www.britannica.com/event/Doctors-Plot

Shooting at a Pittsburgh Synagogue
https://www.adl.org/resources/tools-and-strategies/shooting-pittsburgh-synagogue

11 people were gunned down at a Pittsburgh synagogue. Here are their stories
https://edition.cnn.com/2018/10/28/us/pittsburgh-synagogue-shooting-victims/index.html

Shooting in Halle, Germany: What We Know
https://www.adl.org/resources/blog/shooting-halle-germany-what-we-know

IKG-Präsident Deutsch: Massaker der Hamas in Israel war „schlimmstes Genozid an Juden seit 1945“
https://www.parlament.gv.at/aktuelles/pk/jahr_2023/pk1170

Angehörige über entführte Israelis
https://taz.de/Angehoerige-ueber-entfuehrte-Israelis/!5965239/

Erste Anklage wegen Bil­li­gung des Hamas-Ter­rors in Bayern
https://www.lto.de/recht/nachrichten/n/staatsanwaltschaft-gsta-gensta-muenchen-hamas-israel-palstina-billligung-140-straftat-demo/

Im Landtag BW gegen Antisemitismus – Meine Rede zum 9.11.2023
https://scilogs.spektrum.de/natur-des-glaubens/im-landtag-bw-gegen-antisemitismus-meine-rede-zum-9-11-2023/

Zweiter Bericht des Beauftragten der Landesregierung Baden-Württemberg gegen Antisemitismus (102 Seiten)
https://www.landtag-bw.de/files/live/sites/LTBW/files/dokumente/WP17/Drucksachen/5000/17_5086_D.pdf

ADL Global Survey of 18 Countries Finds Hardcore Anti-Semitic Attitudes Remain Pervasive
https://www.adl.org/resources/press-release/adl-global-survey-18-countries-finds-hardcore-anti-semitic-attitudes-remain

About the Survey Methodology
https://global100.adl.org/about/

Jüdische Kultur

1Book: Jüdische Feiertage – Festtage im Jüdischen Kalender
Author: Heinrich Simon
Publisher: Hentrich & Hentrich
Pages: 64
ISBN: 978-3-933471-56-7

Rabbinic Jewish Period of Talmud Development (70-500 CE)
https://www.jewishvirtuallibrary.org/rabbinic-jewish-period-of-talmud-development-70-500-ce

The Jewish Month
https://www.chabad.org/library/article_cdo/aid/526874/jewish/The-Jewish-Month.htm

The Babylonian Calendar
https://webspace.science.uu.nl/~gent0113/babylon/babycal.htm

Babylonia
https://www.britannica.com/place/Babylonia

Cardinal and Ordinal Numbers Chart
https://www.mathsisfun.com/numbers/cardinal-ordinal-chart.html

The Fast of Esther: What, Why and How
https://www.chabad.org/holidays/purim/article_cdo/aid/644314/jewish/The-Fast-of-Esther-What-Why-and-How.htm

The Complete Tanakh (Tanach) – Hebrew Bible
https://www.chabad.org/library/bible_cdo/aid/63255/jewish/The-Bible-with-Rashi.htm

Pentateuch – Jewish Encyclopedia
https://jewishencyclopedia.com/articles/12011-pentateuch

Pentateuch (Fünf Bücher Mose)
https://www.buecher-wiki.de/index.php/BuecherWiki/Pentateuch

Schabbat-Leuchter
https://sammlung.juedischesmuseum.de/objekt/schabbat-leuchter/

Kidduschbecher
https://www.gnm.de/objekte/kidduschbecher/

What is Havdalah?
https://www.chabad.org/library/article_cdo/aid/256963/jewish/What-Is-Havdalah.htm

Veröffentlicht von thomasbaroque

Ich schreibe über politische, wirtschaftliche und wissenschaftliche Themen. Meine eigenen politischen Ziele ebenso. / I write about politics, the economy and science (my English isn't that good, though). My own political goals and ideas as well.

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