Der Wirtschaftskampf im deutschen Land: Lokal-Regional einkaufen!

Ein Meinungsartikel mit polemischen zügen.

Gemeinschaft vor Bequemlichkeit

So bequem wie der der Onlinehandel das Leben gemacht, so verschoben hat er das wirtschaftliche Machtverhältnis zwischen Klein- und Mittelständischen Unternehmen und Multinationalen Unternehmen. Zum letzteren gehören Unternehmen wie Amazon welche eine große digitale Marktplattform anbieten und alles liefern lassen. Und natürlich ist es verlockend alles über das Internet zu bestellen – man muss nicht das Haus verlassen, und sogar nicht mal aus dem Bett gehen. Doch mit der Bequemlichkeit kommt auch die Mühseligkeit der Arbeiter die das ermöglichen: von den Angestellten bei Amazon die schlecht behandelt werden bis zu den Postboten die Überstunden leisten.

Während sich die Mühseligkeit anderer verdoppelt oder sogar verdreifacht, wird die Leistung anderer (hier: die lokalen Geschäfte) weniger gefordert. Doch, ungleich wie Amazon, haben sie keine Rücklagen in Milliarden, Millionen oder gar Hunderttausenden – jeder Tag ohne Kunde, und jeder Verlust eines Kunden durch den Onlinehandel, heißt ein Anstieg in der existenziellen Bedrohung des Unternehmens. Dabei hängt nicht nur das Geschäft an sich am seidenden Faden: auch die Jobs die lokal vorhanden sind würden mit einer Schließung weggehen. Ohne die lokalen Unternehmen gibt es dann erst Recht weniger Anreiz in die Innenstadt zu gehen und dort Zeit zu verbringen. Folglich sterben die Innenstädte langsam aus und die Abhängigkeit von Großunternehmen wächst. Es werden keine Steuern mehr eingetrieben von den Unternehmen die pleite gegangen sind, weshalb es der Stadt und womöglich auch dem Landkreis dann an Geld fehlt. In letzter Konsequenz verkommt die ganze Region – langsam, aber sicher.

Unsere Kaufentscheidungen haben also gewaltige Schlagkraft mit der Zeit entwickelt.

Des Weiteren können diese Multinationalen Unternehmen von nationalen Regelungen nur begrenzt angetastet werden. Steueroasen, ohne irgendeiner Form von internationaler Zusammenarbeit, würden noch mehr benutzt werden als sie es sowieso schon sind (wie die Panama Papers es gezeigt haben). Regionale Regierungen, Parteien und die Bevölkerung sind noch machtloser gegen diese. Und nur Amazon als Arbeitgeber wäre ein fatales Monopol. In dem Alptraum-Szenario hätte ein einziges Großunternehmen ein Arbeitsmonopol in einer Region und könnte, mit ein paar Einschränkungen, seine Arbeiter so behandeln wie es ihm passt. Schließlich gibt es keine Konkurrenz.

In den USA hat sich so etwas mit der Supermarkt-Kette Walmart abgespielt (als Warmart Effect bekannt). Dieses Phänomen hängt mit der Größe und der Kaufkraft zusammen, welche sich auch auf die Anbieter von Waren auswirkt:
„Walmart’s Beharren auf das Erwerben von Gütern zu Niedrigpreisen von Anbietern heißt, dass der Anbieter gezwungen ist sein Produkt für weniger Geld zu produzieren; ansonsten müssen sie Verluste in Kauf nehmen um durch Walmart ihr Produkt abzusetzen.“
Glücklicherweise ist Walmart in Deutschland gescheitert, doch so was ähnliches ist mit Amazon oder anderen Großunternehmen möglich – wenn nicht schon passiert oder in diesem Moment langsam zu Stande kommend.

Wenn also die Bequemlichkeit siegt, dann sterben die lokalen Gemeinschaften mehr und mehr aus. Es wird nicht mehr möglich sein schnell zum Buchhandel oder Schuhgeschäft zu gehen um etwas zu besorgen, da die Läden schließen mussten. Die Innenstädte würden immer lebloser werden und die Steuereinnahmen sinken.
Währenddessen fahren die Großunternehmen massig an Gewinnen ein und, ohne ein festes internationales Regelwerk das durchgesetzt wird, verstecken das meiste ihres Geldes in Steueroasen. Die Arbeiter werden weniger Macht haben und schlechter behandelt.

Was zu tun ist

Natürlich ist es nicht meine Absicht die Online-Käufer zu schämen oder mich moralisch aufzuspielen, und es tut mir leid wenn es so rübergekommen ist. Mir ist halt der Erhalt des innenstädtischen Lebens wichtig – und dazu gehören die verschiedenen Läden.
Bevor sich jemand entschließt online einzukaufen, sollte er/sie bei einem lokalen Händler anrufen ob dieser nicht das Produkt schon hat oder bestellen kann, wenn weder das eine noch das andere zutrifft dann ist eine Online bestellung auch völlig in Ordnung.
(Ich persönlich vermeide Amazon, weil ich Jeff Bezos und seine Weise der Unternehmensführung hasse.)

Zwar trägt der Konsument eine große Verantwortung, doch die Politik muss auch handeln und die Digitalisierung mit Glasfaserkablen endlich voranbringen – spätestens bis 2024 wenn die ländlichen Regionen nicht noch weiter degradieren sollen. Auch sollten mögliche bürokratische Hürden reduziert – und wenn möglich, ganz abgeschafft – werden um die Papierarbeit zu verringern.

Die Unternehmen, auf der anderen Seite, müssen sich auch ranhalten und mit der Digitalisierung voranschreiten. Ein Lieferdienst muss nicht Gegenwärtig sein, doch eine Option um ein Buch online zu erwerben würde lokalität und teil-bequemlichkeit harmonisieren.

Auch sollte dieser Beitrag nicht den Eindruck signalisieren, dass Ihr nicht unhöfliche und/oder unverlässliche Geschäfte stützt bis zum geht nicht mehr. Etwas Druck auf diese um ihre Leistung zu verbessern ist die Wirkung die Ihr als Käufer/in habt.

Ich persönlich würde auch eine Online-Handelsplattform vorstellen die nur für Klein- und Mittelständische Unternehmen sind. Eines, das nicht auf maximalen Profit aus ist, sondern allen die gleiche Chance gibt und die Arbeiter fair behandelt.

Noch was: FairTrade Produkte sind zu empfehlen, wenn Sie das Geld dazu haben. Muss nicht immer sein, aber hin und wieder – wie ich, da ich momentan auch nur einen kleinen Job habe – ist es eine gute Tat die auch mit guter Qualität belohnt wird.

Schlusss[ä]tz[e]

Ich weiß nicht ob dies jetzt so polemisch war, bestimmt klingt der Titel spannender als der Inhalt. Nun ja, ich hoffe der Text war zumindest mittelmäßig gut.

Veröffentlicht von thomasbaroque

Ich schreibe über politische, wirtschaftliche und wissenschaftliche Themen. Meine eigenen politischen Ziele ebenso. / I write about politics, the economy and science (my English isn't that good, though). My own political goals and ideas as well.

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