Deutschsein und die Historische Identität

In diesem Blogeintrag geht es um meine Sicht des Deutschsein, das Deutschtum an sich (d.h. die „Gesamheit der für die Deutschen typischen Lebensäußerungen; deutsche Wesensart“ – Definition nach dem Duden) wird nicht behandelt da es den Rahmen des eher kleingehaltenen Eintrags sprengen würde. Stattdessen widmen wir uns noch der historischen Identität, die zwar auf Deutschland bezogen aber nicht exklusiv Deutsch ist.

Dieser Blogeintrag sollte aber nicht als Dogma zu verstehen sein, da sich das Deutschsein in vielen Arten ausdrücken kann. Vielleicht dient dieser Eintrag auch als Ansatzpunkt, die dem Diskurs ums Deutschsein konstruktiv dienlich ist.

An Bord auf einem segelnden Schiff – dieses Bild von Caspar David Friedrich, das 1818-1820 von ihm gemalt wurde, habe ich gewählt weil es gut die Suche nach dem Sein verbildlicht. Die See ist nicht immer ruhig und auch wenn das Ziel klar ist, so kann es dennoch Schwierigkeiten oder Gefahren auf dem Weg geben (Quelle: Wikiart)

Was heißt „Deutschsein“?

Deutschsein ist kein statischer Zustand – wie ein Baum fängt es klein an, entweder als Kind oder wenn man neu zugewandert* ist. Durch das erlernen der Sprache, erfahren der (regionalen) Kultur und Integration in die Gemeinschaft wird aus dem Jungbaum ein Erwachsener Baum. Es ist also etwas das wächst bzw. etwas in das man wachsen kann, und hat damit auch die Möglichkeit zu verdorren** (z. B. jene die aus Deutschland auswandern und permanent in einem anderen Land bleiben, denen stellt sich die Frage ob sie voll assimiliert werden möchten und vom Deutschsein ins Amerikanischsein übergehen oder Teilassimiliert das Deutschsein etwas erhalten während das Amerikanischsein dominiert). Im modernen demokratischen Deutschland ist der Erdboden, auf denen all diese Bäume wachsen, die freiheitlich-demokratische Grundordnung.

In Deutschland sind 77 Baumarten heimisch, wobei die vier häufigsten Arten die Fichten, Kiefer, Buche und Eiche sind. Übertragen auf uns gibt es verschiedene Arten Deutsch zu sein bzw. unterschiedliche Geschichten zu haben – ob hier seit langem verwurzelt in einem Bundesland oder als Kind von einem Immigrant oder einer Immigrantin. Es ist egal wie die Blätter, Wurzeln oder Rinde aussehen – alle sind sie Bäume im deutschen Walde.

*Bildlich gesprochen ist es eine Vereinfachung, da jugendliche oder erwachsene Zuwanderer schon die Sprache beherrschen und Wissen über die Kultur und die Geschichte haben können und damit nicht – wie Saatgut – beim Ausgangspunkt anfangen.
**Was verdorrt ist muss nicht für immer verdorrt bleiben, hier wird nur bildlich gesprochen.

Wir Menschen werden zwar nicht so alt wie Bäume, aber genau wie uns bevorzugen sie auch sauberes Wasser, gute Luft und Sonnenlicht.
(Quelle: Naturschutz und Denkmalpflege in historischen Parkanlagen)

Arten des Deutschsein

Es gibt 16 Bundesländer in Deutschland: Baden-Württemberg, Bayern, Hessen, Rheinland-Pfalz, das Saarland, Thüringen, Sachsen, Nordrhein-Westphalen, Sachsen-Anhalt, Brandenburg, Berlin, Niedersachsen, Bremen, Hamburg, Mecklenburg-Vorpommern und Schleswig Holstein. Jede Region mit ihrer eigenen Geschichte und Eigenschaften die in die Gesamtdeutsche Identität miteinfließen. Ebenso viele Dialektverbände gibt es in unserem Land: „Forscher fassen die Dialekte in Deutschland zu 16 größeren Dialektverbänden zusammen. Im Südwesten Deutschlands „schwätzt“ man Alemannisch, weiter nördlich „babbeln“ sie Hessisch und Hamburger „schnacken“. Ein Dialekt geht dabei über das Vokabular hinaus. Es handelt sich um ein eigenes sprachliches System, mit eigenen Regeln und einer charakteristischen Sprachmelodie. Der Begriff stammt aus dem Griechischen und steht für „Gespräch und Redensweise von Gruppen“. Ehemalige deutsche Gebiete, wie Ostpreußen oder Schlesien, sind Identitätsweise auch noch vorhanden wenn auch in einer anderen Form. Wie mit diesen am besten umgegangen werden sollte, darauf gehe ich später ein.

Die Mentalitäten können sich ebenfalls nach Bundesland unterscheiden, mal sind die Unterschiede geringer mal stärker – stärkere Variationen gibt es auf individueller Basis.
Und auch wenn es bestimmten Personen nicht gefällt, so ist Berlin-Kreuzberg ebenso Deutschland wie Abensberg-Gillamoos.

Jemandes Deutschsein hängt auch nicht von der Ernährung ab, ob Fleischesser, Flexitarier, Pescetarier, Vegetarier oder Veganer. Wie Kultur auch stets im Wandel ist, so ist es auch die deutsche Küche die durch neue Variationen von alten Speisen oder ganz neuen Kreationen gesegnet werden kann. Als nicht mehr alles vom Tier verwertet wurde (z. B. Hühnerfüße), wurden auch manche alte Rezepte aus der heutigen Küche verbannt.

„Exportiert werden auch Teilstücke aus der tierischen Produktion, die auf dem deutschen Markt immer weniger gefragt sind. Dazu zählen Hühnerfüße oder Schweineohren, die sich in Asien großer Beliebtheit erfreuen. Alte Kochbücher beinhalten noch Rezepte zur Verwertung dieser Teilstücke. Der zunehmende Wohlstand hat sie allerdings weitgehend aus deutschen Küchen verbannt.“ (Auszug aus „Unsere Landwirtschaft besser verstehen“ mitteld. Verlag, S. 29)

Unsere Gesellschaft zeichnet sich auch durch eine Mannigfaltigkeit an Deutschsein aus, ob religiös (Protestant oder Katholik, Jude oder Muslim, Buddhist oder Hinduist, usw.), nicht-religiös oder spirituell. In dieser pluralistischen Gemeinschaft ist Akzeptanz daher essentiell, d.h. man duldet nicht nur den Anderen oder die Andere, sondern bringt auch gegenseitigen Respekt zum Ausdruck. Dasselbe gilt für Sexualitäten und der Geschlechtsidentität. Nun kommen wir zur Immigration.

Wie ich oben schon erwähnt habe, ist Deutschsein etwas in das man hineinwachsen kann und dass sich auf vielerlei Weise entfaltet. Akzekptanz, und damit horizontaler Respekt, ist eine Grundvoraussetzung damit Integration in Identifikation (mit Deutschland) mündet.
Zu den bereits erwähnten Arten des Deutschsein kommen die der Einwanderungs-geschichten hinzu wie sie es schon seit Jahrzehnten und Jahrhunderten in Deutschland gibt (Deutsch-Türkisch, Deutsch-Polnisch, Deutsch-Amerikanisch, Deutsch-Französisch, Deutsch-Kamerun wie Theodor Michael, etc.). Und Deutschland ist durchaus ein Einwanderungsland, so gibt insgesamt 20,2 Millionen Menschen mit Einwanderungsgeschichte – das sind 24,3% der Bevölkerung (Stand 2022). Unsere Gesellschaft ist auch fortschrittlicher geworden, doch es gibt einen Grund warum ich das Deutsch hervorgehoben habe: es gibt noch immer die Tendenz Mitbürger und Mitbürgerinnen zu fragen – vor allem wenn sie eine andere Hautfarbe haben-, woher sie „eigentlich kommen“. Nicht aus Bösartigkeit, aber eine unterbewusste Diskreptanz die wahrgenommen wird und den Wahrheitsgehalt einer Antwort anzweifelt. Hierzu ein Auszug aus dem Buch „Ich diene Deutschland – Ein Plädoyer für die Bundeswehr – und warum sie sich ändern muss“ von Nariman Hammouti-Reinke (S.6):

Es gibt keine „inkompatiblen Kulturen“, eine Synergie ist immer möglich. Unsere Kultur ist weder statisch noch von den Mythen der Pseudowissenschaften bestimmt, wie ein Wald lebt sie ohne ihren Charakter zu verlieren – d.h. mit der Zeit wandelt sie sich auch.

Unsere Geschichte, die Vergangenheit, bleibt mit den dunklen, hellen und grauen Kapiteln.
Wer Deutsch ist, der/die bekennt sich zu Johann Wolfang von Goethe, Moses Mendelssohn, Immanuel Kant, Friedrich Schiller, Heinrich Heine und Alexander von Humboldt die unglaublich viel zur deutschen Kultur beigetragen haben. Ebenfalls heißt dies, dass die dunklen Seiten nicht vergessen werden dürfen: Lothar von Trotha, Heinrich Himmler, Adolf Hitler, Joseph Goebbels, Wilhelm Frick und Roland Freisler. Hier ist es die Verantwortung für die Zukunft – dass sich weder Massendeportationen, Zweiklassensysteme, Autoritarismus noch Genozide wiederholen – und die Erinnerung an die Opfer.

Die freiheitliche-demokratische Grundordnung die hier in Deutschland existiert ist folglich auch nicht aus dem Vakuum entstanden. Der Boden auf den wir uns befinden, um wieder bildlich zu sprechen, ist das Resultat jahrhunderter langer Entwicklungen die eng mit unseren Nachbarländern verbunden und international verflochten ist.
In der eigenen regionalen Geschichte, mit der es sich auf jeden Fall lohnt sich auseinanderzusetzen, erkennt man dann durch Nachforschung (z. B. Besuch von Museen) die Unterschiede und Gemeinsamkeiten, Dynamiken und Besonderheiten was der Geschichte nochmal Leben einhaucht – besonders Einzelschicksale und wie die Person oder Personengruppe mit anderen interagiert hat, was ihre Geschichte ist und was mit ihnen passiert ist. Im Grunde kann man sagen, dass es hier verschiedene Bodentypen gibt die uns ebenfalls mal stärker mal schwächer beeinflussen – je nach Exponiertsein.

Zur Politik
Die Politik hat hier natürlich auch Vorbildfunktion – ob auf kommunaler oder nationaler Ebene. Wenn auf der einen Seite die Bedeutung der menschlichen Würde hervorgehoben wird (Grundgesetz, Artikel 1) und Deutschlandweit gegen die feindlichen Elemente zu Hunderttausenden protestiert wird, während auf der anderen Seite die Kräfte der Entmenschlichung durch gewisse Parteivorsitzende gefördert werden, dann entsteht ein Gefälle die zur Apathie gegenüber der Politik führt. Durch Kulturkämpfe die dann angefeuert werden – irrelevantes wie das imaginäre Fleischverbot oder Übertreibungen wie das Gendern, dass jedem selbst überlassen sein sollte – werden die Böden vergiftet.

In kurz: Deutschland ist so facettenreich wie ihre Bürger und Bürgerinnen. Unsere Kultur ist reich an Literatur, Musik, Kunst, Wissenschaft, Speisen und Getränke die sich über die Jahrzehnte und Jahrhunderte auch gewandelt haben. Es ist mehr hinzugekommen, es gab andere Wahrnehmungen je nach Epoche und Zeit und weiterhin bleibt sie so lebendig wenn man sie so betrachtet. Die dunklen, hellen und grauen Kapitel machen uns auch zu dem was wir sind und unser Umgang damit zu dem was wir werden wollen.
Es lohnt sich auch in der eigenen Region mehr umzuschauen, vielleicht finden Sie noch Aspekte oder Teilaspekte die ein neues Licht auf ein Thema oder Identität werfen.

Die Historische Identität

Die historische Identität, wie es schon andeutet, bezieht sich auf etwas das war. Anfangs habe ich es kurz angesprochen mit Regionen wie Ostpreußen und Schlesien die nach dem Zweiten Weltkrieg annektiert und Deutschlands Grenzen die im Zwei-plus-Vier-Vertrag (am 12.09.1990 in Moskau abgeschlossen) endgültig festgelegt wurden. An diesem Punkt gibt es auch für mich nichts zu rütteln, deshalb hat diese Form der Identität eine andere Stellung im Gegensatz zur Gesamtdeutschen (nationalen) oder regionalen Identität.
Deren Familien – mütterlicher-, väterlicher- oder beiderseits – die aus den ehemaligen deutschen Gebieten stammen (z. B. Großeltern) werden eher diese Teilidentität noch haben oder zumindest die Erinnerungen als Familiengeschichte weitergeben.

Ich widme mich dieser Thematik auch deshalb, weil meine Uroma (geb. 1920) und Oma (geb. 1941) aus Ostpreußen – genauer gesagt Königsberg – stammen und ich daher 1/4 preußisch bin. Meine Oma hat mir auch davon erzählt, wie sie zuerst in ein Flüchtlingslager in Schweden kamen bevor sie wieder nach Deutschland zurückkehrten.

Flucht und Vertreibung
Während des Zweiten Weltkrieges wurden Millionen von Menschen vertrieben, zwangumgesiedelt oder mussten flüchten. Im Jahr 1941 vetrieben die Nationalsozialisten um die 900.000 Polen aus dem ehemaligen Westpreußen, das seit 1939 besetzt wurde, in das Generalgouvernement. Erst nach der Befreiung Polens konnten die Polen wieder in ihre Heimat zurückkehren.

Der Grund für die Westverschiebung Polens war die Weigerung Stalins, auf der Teheran Konferenz, die Verschiebung der polnischen Grenze im Hitler-Stalin Pakt von 1939 rückgängig zu machen – dadurch fiel also das ehemalige Ost-Polen an Russland. Infolgedessen gelangten das südliche Ostpreußen, Pommern, Neumark-Brandenburg und Schlesien unter polnische Verwaltung. Die Vertreibung der Deutschen in diesen Gebieten begründete Polen mit dem Verhalten der Deutschen während der Besatzungszeit und mit dem Prinzip des „ethnisch reinen Nationalstaates“. In der Tschechoslowakei wurden die Deutschen vorwiegend aus dem Sudetenland vertrieben.

„Zwischen 1944/45 und 1950 waren zwölf bis 18 Millionen Deutsche von Flucht und Vertreibung aus den ehemaligen Ostgebieten betroffen – die Schätzungen von Historikern gehen hier auseinander. Bis zu 600.000 Menschen von ihnen starben dabei. Etwa zweieinhalb Millionen Deutsche blieben in ihrer Heimat und waren zum Teil heftigen Repressionen ausgesetzt.“ (NDR)

Nicht vergessen werden darf, dass die nationalsozialistischen Machthaber lange jede Flucht rücksichtslos verboten haben und stattdessen Durchalteparolen ausgaben.
Die Gauleiter hofften darauf, dass in der Wehrmacht dadurch eine bessere Kampfmoral herrscht und es einen härteren Widerstand gibt, wenn es um die Verteidigung deutschen Bodens und deutscher Zivilisten geht. Das Resultat war, dass durch die rasch vorrückende Rote Armee die Zivilisten zwischen die Fronten gerieten und so starben.
(Quelle: https://www.ndr.de/geschichte/chronologie/Flucht-und-Vertreibung-ueberschatten-1945-das-Kriegsende,vertreibung102.html)

Erstmal zu den Gemeinsamkeiten mit den regionalen Identitäten wie sie heute existieren:
auch hier ist das Bewahren der Erinnerung an die Geschichte – dunkle, graue und helle Kapitel – der Kern. Ostpreußen, Pommern, Neu-Brandenburg und Schlesien mögen nicht länger existieren, aber während ihrer Existenz haben sie ebenso Deutschlands und Europas Geschichte geprägt (mal stärker, mal nur unmittelbar auf benachbarte Gebiete) und die Menschen die dort gelebt haben und heute dort leben. Auch die eigene Familien-geschichte ist es wert genauer unter die Lupe zu nehmen.
Nach Museen muss eventuell länger gesucht werden, vielleicht sogar eine Auslandsreise miteingeplant werden wenn es nach Polen oder Tschechien geht. Es gibt ja bereits Verbände wie die Landsmannschaft Ostpreussen e. V. die seit längerem schon im Austausch ist mit Ländern wie Polen und auch ihre eigene Publikationen haben wo sie über die Geschichte und Kultur Ostpreußens schreiben (Anmerkung: damit Ihr vorab bescheid wisst: das Abonnement bei der Preußischen Allgemeinen Zeitung / Das Ostpreußenblatt geht einher mit der Mitgliedschaft, nach Artikel IV Absatz 1.2. der Satzung).

Wie sich diese ehemaligen Gebiete, auch das Sudetenland, kulturell unterschieden haben von Bundesländern wie Bayern oder (Baden-)Württemberg kann durch Veranstaltungen erkundet werden. Quasi ein Kulturfestival (wie ich darüber mal im Jahr 2020 geschrieben habe) das auf die regionalen Differenzen und Gemeinsamkeiten eingeht. Im Prinzip kann es zur gleichen Zeit wie das Festival der Kulturen stattfinden, das ist aber eine Entscheidung die nur die Bürger und Bürgerinnen einer Gemeinde oder Landes treffen können.

Für ein friedliches Miteinander in der Europäischen Union, und Europa generell, bleibt die historische Identität auch frei von irgendwelchen Gebietsansprüchen – es werden keine erhoben und wenn es in einer alten Satzung von einem Verband noch drin stehen sollte, selbst wenn es nicht mehr aktiv gefordert wird, dann muss es getilgt werden.
Ansonsten läuft es zwangsläufig auf Revanchismus und Imperialismus aus, wie wir es z. B. in Russland momentan sehen mit ihren völkermörderischen Krieg gegen die Ukraine.

Eine andere Besonderheit dieser Identität hat auch mit dem Nichtvorhandensein (zumindest in seiner früheren Form als Gebiet Deutschlands) zu tun: Dadurch gewinnt insbesondere die familiäre Geschichte – wie ich sie schon oben angekratzt habe – noch eine erhöhte Bedeutung durch Erfahrungsberichte, Erbstücke, innerfamiliäre Traditionen, usw. Die Geschichte über eine Region ist das eine, wie die eigene Familie gelebt hat über die Generationen hinweg bis zur Apokalypse des Zweiten Weltkriegs das andere. Am schwierigsten wird es wohl sein, sich mit der Zeit zwischen 1933 und 1945 zu beschäftigen wenn es um die eigene Familie geht: war der Großvater oder Urgroßvater auch an Verbrechen beteiligt? Wie stand die Familie zum Nationalsozialismus? et cetera pp.
Schließlich noch die Belastungen der Flucht die die Zivilbevölkerung zu tragen hatte und an die nachfolgende Generation weitergab sowie die Herausforderung sich eine neue Heimat zu suchen und dort sich anzupassen.

Die ehemaligen Gebiete leben also in einer gewissen Weise noch weiter – im Geiste.
Deshalb finde ich auch eine Offenheit notwendig damit diese Identität nicht wie eine Festung behandelt wird in der ein Pförtner über Einlass bestimmt. Jeder und jede die darin ein aufrichtiges Interesse zeigt ist mir willkommen, ob in Deutschland oder im Ausland.
Die größte Bedrohung für diese historische Identität sind die Rechtsextremisten die diese kapern wollen und sich auf Ressentiments stützend Zwietracht sähen wollen, wie es z. B. der braune Clown in Thüringen mit seinem unregulierten pyrotechnischen Zirkus tut.
Eine scharfte Abgrenzung und Brandmauer genügen hier nicht, Artillerie und Radar muss her um jeden Versuch der Unterwanderung von weitem zu erkennen und zu beschießen.

Mich prägt ebenfalls die historische Identität, aber sie existiert neben der neuen regionalen Identität und ist der nationalen Identität untergestellt – sowie den demokratischen Traditionen seit 1848. Im deutschen Walde nimmt diese Identität die Rolle der Pilze ein – klein und leicht zu übersehen, aber ihr Wurzelwerk reicht weit.

Schlussbemerkung

Hiermit geht dieser Artikel zu Ende, aber es wird sicherlich nicht der letzte über dieses Thema gewesen sein. Wir schlussfolgern jedoch, dass Deutschland vielerlei Facetten hat und es nicht „das eine Deutschland“ gibt. In einem pluralistischen Land ist es umso wichtiger, dass wir uns den Unterschieden bewusst sind. Ferner gibt es damit auch zahlreiche Arten Deutsch zu sein mit unterschiedlichen Ausprägungen – natürlich mehr als die 77 Baumarten bei uns. Und zuletzt noch die historische Identität die noch einige von uns Deutschen begleitet, zwar wird sie anders gelebt aber sie kann konform mit der freiheitlich-demokratischen Grundordnung existieren und florieren – und ebenfalls zur Völkerverständigung beitragen.

Quellen

Deutschtum
https://www.duden.de/rechtschreibung/Deutschtum

WikiArt
https://www.wikiart.org/en/caspar-david-friedrich/on-board-of-a-sailing-ship

Die natürlichen Lebensphasen eines Baumes
https://naturschutz-und-denkmalpflege.projekte.tu-berlin.de/pages/leitfaden-biotopholz/altbaeume-als-lebensraum/lebensphasen.php

Dialekte in Deutschland
https://www.deutschland.de/de/topic/leben/dialekte-in-deutschland

24,3 % der Bevölkerung hatten 2022 eine Einwanderungsgeschichte
https://www.destatis.de/DE/Presse/Pressemitteilungen/2023/04/PD23_158_125.html

Buch: „Unsere Landwirtschaft besser verstehen“
Autor: Hermann Onko Aeikens
ISBN: 978-3-96311-813-5

Nariman Hammouti-Reinke (Buch: „Ich diene Deutschland“)
https://www.rowohlt.de/autor/nariman-hammouti-reinke-21635

Synergie
https://de.wiktionary.org/wiki/Synergie

Zwei-plus-Vier-Vertrag über die abschließende Regelung in Bezug auf Deutschland
https://www.bpb.de/themen/deutsche-einheit/zwei-plus-vier-vertrag/

Flucht und Vertreibung überschatten 1945 das Kriegsende
https://www.ndr.de/geschichte/chronologie/Flucht-und-Vertreibung-ueberschatten-1945-das-Kriegsende,vertreibung102.html

Satzung der Landsmannschaft Ostpreußen e.V.
https://ostpreussen.de/lo/portraet/satzung.html




Veröffentlicht von thomasbaroque

Ich schreibe über politische, wirtschaftliche und wissenschaftliche Themen. Meine eigenen politischen Ziele ebenso. / I write about politics, the economy and science (my English isn't that good, though). My own political goals and ideas as well.

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