In diesem Blogeintrag werde ich meine Herangehensweise an eine nationale Impfstrategie erläutern. Hierbei steht ZeSaCo-2 für Zero Sars-Covid-2.
Einführung
Um den Virus SARS-Cov-2 effektiv zu bekämpfen bedarf es einer streng koordinierten und genauen Planung. Hierbei steht der Förderalismus, wie er in Deutschland herrscht, nicht zwangsläufig im Weg. Und desto schneller geimpft werden kann, desto schneller kann eine Herdenimmunität erreicht werden. Jetzt haben wir noch Zeit eine vierte Welle im späten 2021 zu verhindern, und diese Chance müssen wir ergreifen so lange sie uns noch bietet.
Die Impfstrategie
Für die Impfstrategie die ich vorschlage, werde ich es veranschaulichen mithilfe einer fiktiven Anzahl an Impfstoffen die zur Verfügung stehen (natürlich basierend auf realen Werten).
Im April liefern die Hersteller mehr als 16 Millionen Impfdosen, der einfachheitshalber arbeite ich mit der Zahl 16 Millionen. Da kein Bundesland benachteiligt werden soll erhalten auch alle 16 Bundesländer 1 Millionen Dosen von den Impfstoffen.
Nun dass das Material vorhanden ist, kann die Planung vonstatten gehen.

Den Krankenkassen – gesetzlich und privat – in den jeweiligen Bundesländern werden dann darüber informiert. Die Informationen die die Krankenkassen besitzen sind beschränkt, da die Daten nach 10 Jahren (und in besonderen Fällen in 12 Jahren) gelöscht werden müssen.
In der Zusammenarbeit mit Arztpraxen und Krankenhäusern kann dieser Informationsmangel jedoch beseitigt werden und die persönlichen Daten bleiben geschützt. Wie es jetzt schon der Fall ist, werden Gruppen die am meisten vom Virus gefährdet sind schneller geimpft. Die Mitglieder einer Krankenkasse, nach Absprache mit dem Krankenhaus/Arzt vor Ort, werden dann über einen freien Impfstoff informiert.
Sollte z. B. AstraZeneca abgelehnt werden, dann wird zum nächsten potentiellen Impfpatient kontakt aufgenommen. Parallel sollte auch eine Informationskampagne laufen die über die Sicherheit von Impstoffen wie AstraZeneca aufklären, damit lassen sich über Zeit Missverständnisse und/oder Unsicherheiten vermeiden.
Der Vorteil des „automatisierten“ vorangehens der Terminverteilung ist die Schnelligkeit.
Somit müssen sich die Bürger/innen nicht mehr selbst darum kümmern und es geht schneller voran. Impfstoffe, die in der Umgebung sind, würden besser wahrgenomen werden und den Älteren auch viel Arbeit ersparen. Zusätzlich könnte es noch, falls es die Transportmöglichkeiten zulassen, eine Impfreise zu den Impfzentren für die Senioren geben. Auf diese Weise sind nicht die Familien und Angehörige auf sich allein gestellt.
Im Idealfall lassen sich die älteren Patienten (65+) bei ihrem Hausarzt impfen.

Nach dem jetztigen Stand sind 19,1% der Deutschen geimpft, wobei 6,5% vollständigen Schutz haben. Eine exakte Vorhersage ist nicht möglich, da es auf das Impftempo ankommt, bei der Einhaltung des momentanen Tempos bräuchte es 185 Tage um 70% der Bevölkerung zu impfen (-> Herdenimmunität).
Die folgende Tabelle, die ich selber erstellt habe, zeigt den Impffortschritt nach Bundesland an:

Bei weiteren 16 Millionen Dosen wären 38,35% der Bevölkerung geimpft ende April.
Natürlich verteilt es sich noch auf diejenigen, die schon eine Impfung erhalten haben, weshalb die Zahl der vollständigen Impfungen steigen würde. In diesem Modell-Szenario werden 500.000 auf die Vollständige Impfung und 500.00 auf die Erstimpfung übertragen:

Die Bundesländer mit weniger Einwohnern erreichen schneller das Impfziel (siehe Bremen). Mit dieser Strategie ließe sich zwar schnell Herdenimmunität erreichen, jedoch berücksichtigt mein vereinfachtes Modell nicht die Größe der Risikogruppen nach Bundesland. Folglich müsste der Lockdown dauern bis Herdenimmunität erreicht wurde, was aber nicht heißt dass es keine Stufenlockerung geben kann während dieser Zeit.
Um die Risikogruppen in jeden Bundesland zuerst zu impfen, müsste dieses Modell noch modifiziert werden. In anderen Worten: die Größe der Risikogruppen in einem Bundesland bestimmen wie schnell das Impfziel erreicht wird. Somit hat die Einwohnerzahl vermutlich nicht so großen Einfluss.
Schluss
Die hier vorgeschlagene Strategie ist natürlich nicht perfekt, und konstruktive Kritik ist wie immer willkommen. Hier will ich lediglich veranschaulichen, wie meine Vorangehensweise wäre wenn ich die Planung übernehmen würde.
Am besten wäre es natürlich, wenn wie in Israel und Großbritannien, auch Impfungen in Supermärkten angeboten werden würden. Natürlich macht es noch immer ein Arzt oder Assistent/in (bzw. jemand der in der medizinischen Branche arbeitet/Kenntnis davon hat). So könnten die Bürger/innen ihren Einkauf und ihre Impfung gleichzeitig erledigen.